Voller Motivation bei der Arbeit

Musik

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Junge Ägerer sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen und Projekte selber umzusetzen. Unterstützt werden sie dabei von der Jugendarbeit. Der neuste Clou: eine Konzertreihe im neuen «Kultroom 15».

  • Andreas Kaufmann (links) und Elias Rössle von der Jugendarbeit Ägerital in der Lounge. (Bild Werner Schelbert)
    Andreas Kaufmann (links) und Elias Rössle von der Jugendarbeit Ägerital in der Lounge. (Bild Werner Schelbert)

Unterägeri – Etwas steril und sehr ruhig ist es im Innern des neuen Ökihof-­Gebäudes in Unterägeri noch. Mit dem Kultroom 15 ist im ersten Obergeschoss ein Saal mit Bühne und Platz bis zu 180 Personen entstanden. Durch den Sichtbeton und die schnörkellose Einrichtung wirkt der Raum kühl. Da erscheint das freundlich ausgebaute Büro der Jugendarbeit Ägerital (JAE) gleich neben dem Kultroom 15 als regelrechter Farbtupfer. Andreas Kaufmann und Elias Rössle arbeiten hier ­gemeinsam mit Ladina Kathriner. Vor gut einem Jahr haben sie die neuen Räumlichkeiten «Areal 15» bezogen. Seither ist hier die Zentrale der JAE. Als zweiter Standort dient nach wie vor die Studenhütte in Oberägeri. Jeweils am Mittwochnachmittag sind beide Treffs offen, am Freitagabend alternierend die Studenhütte oder das Areal 15.

Neben dem Büro gehört in Unterägeri die gemütlich eingerichtete Lounge auf der gleichen Etage und der Kellerraum Phoenix, aufgebaut als Spielraum mit Billard und Tischtennis, zur JAE. «Die Räume haben wir gemeinsam mit den Jugendlichen eingerichtet», erklärt Elias Rössle (33). Und zwar nicht nur, wenn es darum ging, die Farbe der Sitzkissen und Sofas auszuwählen, sondern ganz grundlegend: «Wir erarbeiten mit den interessierten Jugendlichen alles von Grund auf. Sie machen ein Konzept, holen Offerten ein, müssen mit dem vorgegebenen Budget auskommen, und sie entscheiden sich auch für einen passenden Namen.»

Als Coaches an der Seite der Jugendlichen

Die Jugendarbeiter stehen beratend zur Seite. Die jungen Ägerer sollen verstehen lernen, was es alles braucht, bis ein Raum schliesslich eingerichtet ist. Die Gestaltung der eigenen Zimmer ist allerdings nur ein Aspekt. Es gibt viele weitere Projekte und Aktivitäten, die gemeinsam ausgearbeitet werden. «Die Jugendlichen kommen mit Ideen, und wir versuchen, diese dann möglichst zeitnah mit ihnen umzusetzen», sagt Rössle. Dazu gehört etwa ein Ausflug in den Europapark Rust, ein Filmabend – oder eine Konzertreihe. Diese steht mit «Live im Areal 15» als nächste grössere Veranstaltung an. Auftreten wird zum Auftakt am Samstag, 3. Juni, die Zürcher Band Baba Shrimps, als Support spielen A.K.A unknown aus dem Tal. Die Konzerte finden im Kult­room 15 statt. «Es ist eine Art Ersatz für das Open Air Ägeri», erklärt der Sozialpädagoge. Der neue Konzertraum soll genutzt und bei der Bevölkerung bekannt gemacht werden. Auch hier arbeiten die Jugendlichen tatkräftig mit. «Wir begleiten sie damit auch ins Erwachsenenleben», erklärt Bereichsleiter Andreas Kaufmann (31). Es herrsche ein kollegialer, aber respektvoller Umgang mit den Jugendlichen. «Sie sollen sich nicht wie in der Schule und nicht wie zu Hause fühlen.» Das Konzept geht auf: Rund 30 bis 40 junge Leute sind am Freitag jeweils im Areal 15 unterwegs – und bringen Leben in die Bude. (Carmen Rogenmoser)

Hinweis
Informationen zur Konzertreihe und zur Jugendarbeit Ägerital gibt es unter www.jae.ch.