Musikalisches Auskundschaften

Musik

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Tag des offenen Hauses an der Musikschule Zug: Kinder erhielten die Gelegenheit, mit allerlei Instrumenten auf Tuchfühlung zu gehen – und dabei vielleicht eine neue Leidenschaft zu entdecken.

  • Behutsam werden die interessierten Kinder in der Musikschule Zug an die Instrumente herangeführt. Lehrerin Helen Steinmann zeigt Eve Bishop, wie man die Violine richtig hält. (Bild Maria Schmid)
    Behutsam werden die interessierten Kinder in der Musikschule Zug an die Instrumente herangeführt. Lehrerin Helen Steinmann zeigt Eve Bishop, wie man die Violine richtig hält. (Bild Maria Schmid)

Zug – Quer über alle vier Etagen der Musikschule in Zug klang es am Samstagvormittag – von der dynamischen E-Gitarre über die geschmeidige Harfe bis zum urchigen Alphorn. Ob von den Eltern animiert oder aus Selbstinitiative – der Ansturm auf die verschiedenen Instrumente war riesig, und die Kinder fühlten sich im Instrumentenparcours sichtlich wohl.

Dies hing wohl auch damit zusammen, dass es zwischen den Musiklehrern mit ihren Instrumenten und den Kindern keinerlei Berührungsängste gab. Man wurde offen empfangen und spielerisch und zugleich professionell an das Instrument herangeführt.

Persönliche Entwicklung

Nebst dem individuellen Instrumentenparcours gab es auch zahlreiche Präsentationen von Musikschülern. So wusste auch die Chorgruppe Canta Vocale unter der Leitung von Johannes Meister zu überzeugen. Die erfahrene Gruppe besteht aus zehn Mädchen und einem Jungen.

Als Erstes sangen sie unter Klavierbegleitung ihres Lehrers das Lied «Killing Me Softly», anschliessend zogen sie das Publikum mit ihrem eigens einstudierten Remix verschiedener bekannter Popsongs sowie einer leidenschaftlichen Choreografie in den Bann. Cassandra Gunasekaram singt seit zwölf Jahren bei Canta Zug und meint: «Es reizt mich vor allem, zusammen in unserer Gruppe einen Song einzuüben und diesen dann vorzusingen – sei es an einem Wettbewerb, an einem Konzert oder sonst irgendwo.» Im Publikum sind viele Kinder, welche bei der Chorgruppe Canta Lino einsteigen könnten.

Vom hohen Wert der Musik

In seinem Musikzimmer hat sich Bernhard Kühne eingerichtet, um die Kinder mit der Oboe vertraut zu machen. Über sein Instrument, das im klassischen Bereich zu Hause ist, meint der Musikschullehrer: «Die Oboe gehört zu den Instrumenten, die junge Leute nicht so kennen. Dies ist schade, da sie besonders bei einem Solo im Orchester mit ihrem beseelten Klang ans Herz geht.» Seiner Ansicht nach besitzt die Musik zwei verschiedene Werte: «Erstens ist sie an sich etwas Wundervolles, und zweitens hat die Musik auch für die persönliche Entwicklung einen enormen Wert.»

Alle sind von der Musik berührt. Eifrig melden die Kinder ihren Eltern zurück, wie sie ihre ersten Erfahrungen mit den Instrumenten erlebt haben.

Auch die sechsjährige Leandra ist an diesem Tag in der Musikschule zu Besuch. Sie hat sich mit einem Instrument ganz besonders angefreundet: «Die Geige gefiel mir am besten wegen des schönen und warmen Klanges. Ich kann mir gut vorstellen, das Instrument zu erlernen.» (Nils Rogenmoser)