«Es hat uns wieder richtig gekitzelt»

Brauchtum & Geschichte

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Ehemalige Mitglieder von Zuger Guggenmusigen lancieren das Projekt «Suppehüehner». Das Ziel: gemeinsam die Fasnachtstage erleben, ohne grossen Aufwand betreiben zu müssen.

  • Wird am Chesselwy in der Zuger Altstadt vielleicht bald eine neue Gruppe mitmischen? (Bild Maria Schmid)
    Wird am Chesselwy in der Zuger Altstadt vielleicht bald eine neue Gruppe mitmischen? (Bild Maria Schmid)

Zug – Wer Mitglied einer Guggenmusig ist, muss vor und während der fünften Jahreszeit viel Aufwand auf sich nehmen: Ein Gwändli muss her, es wird fleissig gebastelt, und unzählige Proben stehen auf dem Programm. Auf die intensiven Vorbereitungen verzichten und trotzdem an der Fasnacht musizieren zu können – das hat sich eine Gruppe von Zuger Ex-Guggenmusigmitgliedern zum Ziel gemacht. «Suppehüehner» nennt sich das Projekt, das in den Reihen von Ehemaligen der Hünenberger Guggenmusig Cocorico entstanden ist.

«Wir wollen ein bis drei Tage in der Fasnachtswoche gemeinsam verbringen und dabei den Aufwand möglichst minim halten», erklärt Fabienne Roschi, die das Projekt mit einer ehemaligen Guggenmusigkollegin ins Leben gerufen hat. Sie spielte lange Zeit Horn, Lira und Posaune in der Hünenberger Truppe. «Als wir an der letzten Fasnacht von den Cocoricos zum 30-Jahr-Jubiläum eingeladen wurden, am Chlämmerball zu spielen, hat es uns wieder richtig gekitzelt», erzählt die 29-jährige kaufmännische Angestellte. «Wir haben gemerkt, dass wir das Spielen vermissen.»

Ein erstes Treffen fand bereits statt

Fabienne Roschi und ihre Kollegin schrieben daraufhin gemeinsam ein kurzes Konzept und meldeten sich bei den Zuger Guggenmusigen, um an Kontakte von Ehemaligen zu gelangen. Doch das gestaltete sich eher schwierig: Der Rücklauf sei gering gewesen, berichtet die Hünenbergerin. Nachdem sie im Frühjahr aber eine Facebook-Seite aufgeschaltet hatte, kam der Stein ins Rollen. Vergangene Woche fand schliesslich ein erstes Treffen mit einigen Interessierten statt. «Es kamen Leute aus Baar, Steinhausen, Cham und Zug sowie aus dem Ägerital», freut sich Roschi. Sie ist zuversichtlich, dass sich weitere Ehemalige für das Projekt begeistern lassen. «Wir brauchen mindestens 20 Mitglieder. Am liebsten wären uns aber 30 oder 40, denn es sollte schon ordentlich tönen», sagt die fasnachtsbegeisterte junge Frau.

Die «Suppehüehner» werden sich voraussichtlich nach einem Motto verkleiden und bestehende wie neue Hits zum Besten geben. Geplant sind etwa acht bis zehn Proben zwischen November und Januar, aber kein eigener Ball, keine Bastelaktivitäten und keine Vorfasnacht. Wo geprobt wird, ist laut Fabienne Roschi noch unklar. «Gut wäre, wenn wir ein Lokal in Zug oder Baar finden würden. Doch das hängt jetzt ganz davon ab, wie viele Interessierte sich noch melden.»

Vereinsgründung ist nächster Schritt

Die Initiantinnen haben sich eine Frist bis zum 15. September gesetzt. «Wenn wir bis dahin ge­nügend Leute finden, steht als nächster Schritt die Vereinsgründung an.» Läuft alles nach Plan, werden die «Suppehüehner» also schon am nächsten Schmudo in gut acht Monaten die Zuger Gassen unsicher machen. Der Name rührt übrigens vom Ehemaligenstatus der Mitglieder. Fabienne Roschi erklärt mit einem Lachen: «Wir sind zwar nicht mehr die Jüngsten, dafür gut gegart.» (Rahel Hug)

Hinweis
Interessierte können sich über die E-Mail-Adresse suppehuehner@gmail.com melden.