Rotkreuz – Dynamisch-gewitzte oder melancholisch-langsame Stücke – das Repertoire der Musikgesellschaft Risch-Rotkreuz (MGRR) beeindruckt. Das bewiesen sie auch am Samstagabend nach hundert Jahren Vereinsgeschichte einmal mehr. «Wie eine feste Burg steht die MGRR in der Musiklandschaft», fand Maurice Illi, der dieses Jahr mit viel Charme und Humor durch das Programm führte, und leitete damit über zum ersten Stück «Intrada. Eine feste Burg». Die verschiedenen Stimmen verschmolzen dabei kunstvoll ineinander und bauschten sich zu einem imposanten Stück auf, immer wieder geziert von bedächtigeren Passagen voller Gefühl. Das zahlreich erschienene Publikum lauschte begeistert der eindrucksvollen Darbietung. Eröffnet wurde das Konzert von der Junior-Band unter der Leitung von Matthias Kieffer. Auch sie waren musikalisch in Höchstform und starteten mit ordentlich Schwung und vielseitigen Stücken.

Komponiertes Geschenk vom einstigen Dirigenten

Besonders verzauberte «The Spirit Of Alphorn» von Hans-Jürg Sommer, das ein wunderbares Alphornsolo beinhaltete. Gespielt wurde es von Marc Holzgang, der das schwierige Instrument ausgezeichnet beherrschte, und in Kombination mit der Band wurde ein idyllisches Bild Schweizer Schneeberge im Kopf der Zuhörer gemalt. Aber auch «The States Of Water», ein Stück, das verschiedene Aggregatzustände des Wassers beschreibt, war etwas ganz Besonderes, da es nicht nur mit Instrumenten, sondern auch mit Gläsern, Schnippen und Schenkelklopfen gespielt wurde. «In der ersten Halbzeit werden eher ernstere Stücke gespielt, dann eher solche aus der Unterhaltungsmusik», sagte Illi. Ein ganz besonderes Highlight war hier die Uraufführung von «Anniversarium», eigens für das Jubiläum komponiert vom ehemaligen Dirigenten der MGRR, Corsin Tuor. Imposant und majestätisch präsentierte sich das packende Stück, virtuose und schnelle Melodien, die sich mit lieblichen Klängen abwechselten und so ein perfekt abgerundetes Jubiläumsstück ergaben. Für den Dirigenten Rino Chiap­pori war es das letzte Jahreskonzert. «Musikalisch und kameradschaftlich war er sensationell und hat uns zu vielen Erfolgen geführt, indem er uns musikalisch stets in Topform gebracht hat», verriet Remo Schneider, Präsident der Musikgesellschaft. Und so führte Chiappori auch diesen Abend die MGRR bis zum Schluss mit dem Stück «Gaelforce», das voll von nordischem Charme und malerischen Passagen ist, sodass die MGRR gerne nach tosendem Beifall noch Zugaben spielte. (Vanessa Varisco)