Carlo Meiers Jugendkrimi mit filmischen Stilmitteln

Literatur & Gesellschaft

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«Paradise Valley» heisst eine als Trilogie angelegte Jugendreihe des Zuger Autors Carlo Meier. Er greift auf bewährte erzählerische Techniken zurück. Aber setzt auch neue Akzente.

Zug – «Weiss. In diesem Moment ist das ganze Bild weiss.» So beginnt das neue Jugendbuch von Carlo Meier. Und damit wird klar, welches Stilmittel er öfter einzusetzen gedenkt: Szenen quasi aus der Perspektive einer Kamera – mit knappen Sätzen, wie bei einem rasant geschnittenen Film.

In dieser Eingangsszene wird ein Mädchen von einem schmierigen Typen verfolgt und bedrängt. Aus dem Off hört sie eine Stimme. Jemand kommt ihr zu Hilfe.

Das Mädchen ist Lena. An ihrem 16. Geburtstag übergibt ihr ein Anwalt ein Amulett. Es ist von ihrer Mutter, welche die Familie vor vielen Jahren verliess. Ein Indianer will es haben und ist hinter Lena her. In seinem Auftrag wird ihr das Amulett gestohlen – vom Kerl aus der ersten Szene. Und der Helfer? Das ist der coole Tom, ambitionierter Hobby-Dokfilmer und bereit, bei der Suche nach dem Amulett mitzumachen.

Es folgen die Recherchen der Jugendlichen, wie man sie auch aus Meiers erfolgreicher Reihe mit den Kaminski-Kids kennt. Auch die Dialoge erinnern stellenweise daran, wobei das Thema, die damit verbundene Mystery und das amerikanische Setting ein etwas älteres Publikum anvisieren. Und eben: Neu gegenüber früheren Büchern Meiers ist die immer wieder eingestreute filmische Perspektive. Er hat sich beim Schreiben von einer Gruppe Jugendlicher beraten lassen, die unter der Co-Autorenschaft «Zoomcrew» auftritt.

Der vorliegende erste Band einer geplanten Trilogie liefert erst eine Zwischenauflösung der Story. So wird nur angedeutet, was es mit dem titelgebenden «Paradise Valley» auf sich hat und warum genau Lenas Mutter damals abgehauen ist. Jedenfalls sind die Protagonisten auf dem Weg ins Valley. Was ein Cliffhanger auf die Fortsetzung hin ist. (Arno Renggli)

 

Hinweis
Carlo Meier: Paradise Valley. Bd 1. Fontis Verlag, 240 Seiten, Fr. 22.40.
Öffentliche Buchvernissage am Samstag, 16.30 Uhr, Buchhaus Stocker Luzern, Hertensteinstr. 44.