Raumfüllende Installationen

Kunst & Baukultur

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Vier Künstler, zwei Ausstellungen, grosse Formate. Extravagante Objekte füllen die Ludothek und einen verwunschenen Wintergarten.

Zug – Durch grossflächige und raumfüllende Malereien und Installationen wird die alte Ludothek in Zug in einen Kunstort verwandelt. Es ist die erste gemeinsame Ausstellung der jungen Kunstschaffenden Luca Degunda, Ma­thias Renner und «Stella».

Geometrisch, expressiv

Der Künstler Luca Degunda, geboren in Zug, studierte an der Universität Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste. Seine malerischen Wandarbeiten, die durch Kreuzung und Überlagerung einzelner Malflächen entstehen und eine verdichtete Tiefenstruktur hervorbringen, wechseln zwischen Lineatur und Fläche, zwischen strengen geometrischen Formen und expressivem Duktus.

Mathias Renner schloss 2008 die Zürcher Hochschule der Künste ab. Seine Arbeiten leben von Material und Form, wobei Baumaterialien oder Alltagsobjekte wie Tische, Gefässe oder Textilien zu «Kulturobjekten» werden können. Und die in Zürich geborene «Stella» studierte ebenda und in London. Sie arbeitet mit ihrer direkten Umwelt und den Gütern des alltäglichen Konsums und schafft dabei Welten, welche die Grenzen zwischen Leben und Kunst verschwimmen lassen. Die Ausstellung in der alten Ludothek an der Baarerstrasse 120a in Zug startet heute Donnerstag und dauert bis und mit Samstag, 17. September.

«Biophilia»

Eine weitere Ausstellung realisiert die spanische Künstlerin Ana Azpeitia. In einem verlassenen Wintergarten am Lüssiweg zeigt sie ihre raumfüllende architektonische Installation «Biophilia». Azpeitia hat aus rezykliertem Material wie Kartonschachteln, Videokassettenbändern und invasiven Kletterpflanzen imaginäre Landschaften erschaffen, die man als gebauten menschlichen Lebensraum bezeichnen könnte. Die Installation verweist auf urbane Entwicklung und städtebauliche Prozesse im Kontrast zu natürlichem Wachstumsverhalten. Bei Ana Azpeitias Werk geht es nicht um eine generelle Verurteilung menschlichen Verhaltens durch Zerstörung unseres natürlichen Umfeldes, vielmehr will die Künstlerin aufzeigen, dass zerstörerische Kräfte durchaus natürlichen Ursprungs sind.

Die Vernissage zur Ausstellung von Ana Azpeitia am Lüssiweg 19 in Zug findet morgen Freitag von 18 bis 20 Uhr statt. Die Finissage erfolgt am Sonntag, 25. September, von 14 bis 18 Uhr. Geöffnet ist «Biophilia» samstags von 11 bis 16 Uhr sowie auf Anfrage unter 079 420 53 67. (Redaktion)