Im Zeichen des Schmetterlings

Kunst & Baukultur

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In der Altstadthalle präsentieren Margrit Fischer-Hotz und Thomas Martin Egloff einen Querschnitt ihres breiten künstlerischen Schaffens.

Zug – Die Schmetterlinge konnten an der Vernissage nicht fliegen, obwohl sich Margrit Fischer-Hotz das gewünscht und so geplant hatte. Die farbigen Flatterer, die sich aus einer unscheinbaren Raupe zur Schönheit entwickeln, faszinieren die Zuger Künstlerin schon lange. Und so tauchen sie auch in vielen ihrer Werke auf. «Ich liebe die Natur und alles Florale», sagt sie in der Altstadthalle und erzählt, wie vor Jahren ein Besuch des Schmetterlingsmuseums auf Sansibar sie beeindruckt habe. «Aber als ich ringsherum die armen Kinder sah, kam mir die Idee, das Zentrum zu unterstützen.» Sie entwickelte Buchzeichen, die verkauft wurden.

Ein wunderschöner Mo­narch-Falter ziert eines der detailgetreu in Acryl gemalten Bilder. Aber auch Käfer, geschützte Sumpflilien, Bergakeleien und afrikanische Blumen sind zu sehen. «Viele Sujets habe ich aus der Fantasie geschaffen», erklärt Margrit Fischer-Hotz, die von «ihren» Blumen und Pflanzen vieles zu berichten weiss.

Ein weiterer Schwerpunkt ihres Schaffens ist der Physik gewidmet, mit der sie durch ihren Mann früher in Kontakt gekommen war. Beim grossen zweiteiligen Werk «Einstein» hat sie unzählige winzige Formeln mit freien Ornamenten und Naturalem umrahmt. «Was wären wir ohne all die technischen Entwicklungen?», gibt die Künstlerin zu bedenken. Das Thema habe sie frei interpretiert, dessen Umsetzung habe jedoch mindestens drei Wochen gedauert. «Manchmal bin ich mitten in der Nacht aufgestanden und habe weitergemalt.» So ist dieses Werk, bei dem es sich lohnt, die unzähligen akribisch gemalten Details zu entdecken, eines der Glanzstücke der Ausstellung.

Für diese letzte Ausstellung, wie die muntere 81-jährige Zugerin sagt, habe sie wegen des Jahrhundertereignisses dem San Gottardo mehrere Bilder gewidmet. Malen werde sie weiterhin, aber auf eine Ausstellung möchte sie künftig verzichten. «Ich war ja mein Leben lang kreativ.» Fast übersieht man die kleinen und grösseren Skulpturen von Margrit Fischer-Hotz, die zusätzlich im Haus verteilt sind.

Bilder aus allen Schaffensperioden

«Heute, mit 70 Jahren, habe ich einmal auf meine Anfänge zurückgeblickt. Einige Bilder wurden noch nie gezeigt», sagt Thomas Martin Egloff. Zwei Seiten würden sein Werk prägen: die mathematische mit den abstrakten Sujets und die emotionale, woraus Landschaften und surreale Szenen entstanden sind. Ein zweiteiliges Werk mit wenigen abstrakten Quadraten und Linien in Magenta und Grün auf Grau könnte zu den letzten Werken gehören. «Es ist aber vor vielen Jahren entstanden», sagt Thomas Martin Egloff und lacht schelmisch. In der letzten Zeit seien nur wenig neue Bilder entstanden. «Die Motivation kommt, glaube ich, bald wieder.»

Es ist nicht die erste Doppelausstellung, die er zusammen mit Margrit Fischer-Hotz durchführt: «Wir schaffen gut und gerne zusammen, und zu zweit können wir das Haus besser hüten.» (Monika Wegmann)

Hinweis
Ausstellung von Margrit Fischer-Hotz und Thomas Martin Egloff bis Sonntag, 2. Juli, in der Altstadthalle Zug. Offen Mo–Fr 11–19 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr.