Fotografien aus Zug und der Welt

Kunst & Baukultur

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Der Unterägerer Fotograf Robert Bellamy zeigt ab morgen eindrückliche Arbeiten, die im Rahmen von Projekten entstanden sind.

Zug – Die Kultur in der «Wohnig» lebt. Das innert mehr oder weniger absehbarer Frist für den Abbruch bestimmte Gebäude an der Albis­strasse wird derzeit zwischengenutzt und dient unterschiedlichen Anläs­sen und Projekten.

Morgen bezieht der in Unterägeri lebende Fotograf Robert Bellamy die «Wohnig»-Räume und zeigt Arbeiten unter den Titeln «Zugerland», «Blue Heron» und «Tigray Projects». Auf das Jahr 2003 gehen seine Bilder aus der Heimat zurück, als Bellamy das Fotografiestudium am London College of Printing mit dem Projekt «Zugerland» abschloss (noch heute hat er in der englischen Hauptstadt ein Atelier und arbeitet unter anderem als Modefotograf). Nächtens stellte er seine Kamera an Orten im Kanton Zug auf, die mit Industrie und Han­del in Zusammenhang ste­hen. Die analogen grossformatigen Bilder – langzeitbelichtet – wurden damals in einer renommierten Londoner Galerie gezeigt. Jetzt, nach über 13 Jahren, sind die Werke erstmals da zu sehen, wo sie entstanden sind – jedoch in kleinerem Format.

Japan und Äthiopien

Neben seiner Leidenschaft als Fotograf pflegt der Unterägerer ebenso passioniert seine Reise­tätigkeit, welche er jeweils mit seiner künstlerischen Arbeit kombiniert. Vor drei Jahren war Bellamy vier Wochen lang in Japan unterwegs und schuf ein eindrückliches Foto-Essay, das er gemeinsam mit seinem ersten Fotoband «Blue Heron» publizierte.

Im Jahr darauf zog es den Zuger nach Afrika. Die Kooperation mit einer nicht staatlichen Organisation ermöglichte es ihm, in entlegene Gegenden Nordäthiopiens zu reisen, um sich dort frei fotografisch zu betätigen. Er traf auf Menschen, die er in ihrem Alltag begleitete und in ihrer natürlichen Umgebung ablichten konnte. Mit einem Konvoi mitreisend, traf er auf Bauernfamilien, die in einem schwierigen Umfeld ihr Leben meistern mussten. Dank einer Schweizer Organisation erhielten diese Menschen grosse Unterstützung, um die Landwirtschaft wieder in Gang zu bringen.

An einer afrikanischen Schule

Ebenfalls in Äthiopien entstand eine Reihe von Fotografien, dies im Rahmen eines Hilfsprojekts an einer dortigen Schule. Die Infrastruktur und die hygie­nischen Verhältnisse bedurften grosser Verbesserungen, um den 1400 Kindern und den 40 Lehrerinnen und Lehrern den Unterrichts­alltag an der Schule zu erleichtern und mehr Effizienz hineinzu­bringen. Auch von diesem aufschlussreichen Reise­abschnitt brachte Robert Bel­lamy aufschlussreiches Fo­tomaterial mit nach Hause. Die Bilder aus dem afrikanischen Land sind Teil des «Tigray Projects» an Bellamys Ausstellung in der «Wohnig». (Andreas Faessler)

Hinweis
Fotografien von Robert Bellamy in «D’Wohnig», Albisstrasse 3, Zug. Eröffnung morgen Samstag, 27. Aug., 18 bis 21 Uhr. Anschliessend bis und mit Samstag, 3. Sept., jeweils von 13 bis 20 Uhr geöffnet.