Experimentierfreudiges Orchester

Musik

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Letzten Samstag feierte das Akkordeon-Orchester Zug-Baar in der Chollerhalle sein 80-Jahre-Jubiläum. Die Gäste erwartete an diesem besonderen Anlass ein dreiteiliges Programm.

Zug – Zu Beginn der Feier am Samstag in der Chollerhalle wurde die Geschichte des AO Zug-Baar kurz durch den Präsidenten Hugo Nicoletti erläutert. Der Dirigentenstab ist seit 80 Jahren in der Familie Schmitz Draeger. Das AO Zug-Baar wurde 1937 durch Dieter Schmitz gegründet und ist eines der ältesten Akkordeonorchester der Schweiz. Nach der Begrüssung durch Hugo Nicoletti, den Präsidenten des Orchesters, übergab Dolfi Müller, Stadtpräsident der Stadt Zug, feierliche Grussworte an den 80-jährigen Verein.

Die musikalische Eröffnung des Jubiläumsanlasses machten Duble S. Die aus Russland stammenden Sergej und Sergey, der eine ein Virtuose auf der Balalaika (Sergey Kondratyev), der andere ein ebensolcher auf dem Akkordeon (Sergej Simbirev).

Originalmusik aus drei Generationen

In traditionellen russischen Roben füllten sie die Chollerhalle mit ihrem Temperament und Schalk. Nach dem Jubiläums­apéro zauberte das Akkordeon-Orchester Zug-Baar leise, rhythmische, romantische und fröhliche Klänge mit Originalmusik aus drei Generationen. «I bi Puur», eine Suite aus dem Jahr 1965, wurde von Dieter Schmitz als Filmmusik komponiert, der den gleichnamigen Film, produziert vom landwirtschaftlichen Verein des Kantons Zug und realisiert von Foto Grau Zug, klanglich untermalt. Auch die Gäste kamen in den Genuss von Ausschnitten aus dem besagten Film. Passgenau zu dem geschnittenen Film führte AO Zug-Baar drei Sätze aus der Suite auf. Aus der nächsten Generation spielte das Orchester die «Bagatelle in C» von Jörg Draeger. Ein konzertantes Stück, welches anlässlich eines Akkordeonorchester-Wettbewerbs als Pflichtstück der Oberstufe galt. «Symphonic Poem», ein Werk vom aktuellen Dirigenten Marc Draeger machte den Schluss des zweiten Programmteils. Marc Draeger erzählte, dass ihm bei der Entstehung dieser Komposition sein Vater Jörg Draeger als Mentor zur Seite stand und ihn immer wieder darin bestärkte, Selbstzweifel beiseite zu legen und das Werk zu einem Ende zu bringen.

Der Zuger Krimi in Wort, Bild und Klang

Im dritten Teil rückten Wörter und Klänge in den Vordergrund. Judith Stadlin und Michael von Orsouw (Satz&Pfeffer) lasen Passagen aus ihrem Krimiroman «Rötelsterben». Dieser spielt in Zug und bedient sich Örtlichkeiten, die vielen sehr bekannt sind. Das AO Zug-Baar untermalte diesen mörderischen Fall mit mysteriöser, hektischer, nachdenklicher und romantischer Musik, die teils eigens für diesen Roman von Marc Draeger komponiert wurde.

Für das Akkordeon-Orchester Zug-Baar: Jonas Spycher