Eine Nationalfeier im Zeichen des Schwingsports

Literatur & Gesellschaft

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800 Besucher feierten in Baar den Tag der Eidgenossenschaft. Spitzenschwinger Marcel Bieri begeisterte mit seiner Rede.

  • Die Rede von Schwinger Marcel Bieri kam auch bei den kleineren Gästen gut an. (Bild: Christian H. Hildebrand)
    Die Rede von Schwinger Marcel Bieri kam auch bei den kleineren Gästen gut an. (Bild: Christian H. Hildebrand)

Baar – Der Platz des Schulhauses Marktgasse war am gestrigen 1. August gut gefüllt. Reto Maissen, Leiter des Gemeindebüros Baar, hatte den festlichen Anlass mit seinem Team organisiert. Für die kleinen Gäste standen auch heuer wieder verschiedene Attraktionen auf dem Programm. Der Baarer Jodlerklub Heimelig sorgte bei dem von der Gemeinde offerierten Apéro für eine festliche Atmosphäre und rund 30 ehrenamtlich tätige Mitglieder der Trachtengruppe Baar kümmerten sich um das leibliche Wohl des bunt gemischten Publikums. Die Älplermagronen mit Apfelmus und die Grilladen schmeckten hervorragend und die Stimmung war ausgezeichnet, als Marcel Bieri die Bühne betrat und zum Mikrofon griff.

Gebannt verfolgten 800 Gäste die Rede des 24-jährigen Spitzenschwingers aus Edlibach. «Hier habe ich 2017 erstmals in meiner Karriere als Schwinger das Zuger Kantonale Schwingfest gewonnen», erinnerte er sich.

Von Fairness, Disziplin und Kollegialität

Doch Bieri, der hauptberuflich als Primarlehrperson im Kanton Aargau tätig ist, verbindet noch einiges mehr mit Baar, denn als kleiner Junge habe er oft am Buebeschwinget auf dem Schmidhof teilgenommen. «Ich war stets motiviert, dem Schwingsport nachzugehen, obschon der Erfolg auf sich warten liess», resümierte der mittlerweile 27-fache Kranzgewinner. Der Schwingsport sei eine Lebensschule. «Nebst dem körperlichen Aspekt lernt man beim Schwingen auch Fairness, Disziplin und Kollegialität.»

Mit Fehlern richtig umgehen

Als Zeichen der Fairness wische der Sieger dem Verlierer das Sägemehl vom Rücken. Disziplin sei vor allem beim Übertritt zu den Aktiven erforderlich, bei denen es weder Alters- noch Gewichtskategorien gäbe. «Zu diesem Zeitpunkt ist es besonders wichtig, dass man nicht aufgibt», so der Spitzenschwinger. Wenn man siege, sei das schön, aus Niederlagen könne man jedoch viel mehr lernen, meinte Bieri. Wichtig sei, dass man mit Niederlagen richtig umgehe und sich überlege, was man beim nächsten Mal anders machen könne. Dies lege er auch den Schülern seiner Klasse nahe.

Doch die positive Fehlerkultur helfe nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen. «Arrangiert man die Buchstaben des Wortes Fehler anders, ergibt sich das Wort Helfer.» Werte wie Fairness, Disziplin und Kollegialität liessen sich ausgezeichnet mit der Feier zum Nationaltag verbinden und der Applaus des Publikums war entsprechend gross.