Der Sand liegt auf den Feldern

Kunst & Baukultur

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Franz Bucher stellt in der Z-Galerie neue Werke aus. Diese zeigen eindrücklich, wie sich der Luzerner Künstler auch in seinem fortgeschrittenen Alter noch weiter entwickelt.

Baar – Blühen dort Kornblumen, oder ist es ein Baumwollfeld? Das nur in braun-weissen Farben gehaltene Motiv regt die Fantasie des Beschauers an. Franz Bucher hat es auf hellbraunem Karton gemalt, was den feldartigen Hintergrund verstärkt. Die blumenartigen Motivträger sind abstrahiert und grosszügig ins Bild gesetzt. Der Luzerner Künstler hat hier die Pigmentfarben durch Sand ergänzt und so der Oberfläche mehr Struktur verliehen.

Den Sand verwendet Franz Bucher für seine künstlerische Tätigkeit schon länger, nachdem er das Naturmaterial in Südfrankreich entdeckt hat. Den Sand trägt er auf die noch feuchten Pigmentfarben auf, sodass es die gewollte Vermischung mit Spezialeffekt gibt. Speziell ist bei den Bildern der neusten Serie jedoch der Malgrund aus hellbraunem Karton, der die naturnahe Wirkung des Sujets verstärkt.

Dasselbe Motiv in Variationen

Das Motiv des Feldes hat der Künstler in spannenden Variationen erarbeitet. Im Untergeschoss ist neben einer Reihe von Lavendelbildern eine farbige Version eines Feldes in strahlend gelben Acryltönen zu sehen.

Daneben gibt es in der Ausstellung mehrere kleinformatige Serien, auf denen das Thema Feld nur noch rudimentär mit farbigen, wellenartigen Linien, Strichen und Farbtupfern erscheint. «Ein solches Bild könnte auch in der Wüste entstanden sein», findet Galeristin Maria Ziegler. Die Werkserie «Felder» regt die Gedanken an und zeigt im Vergleich mit früheren Schaffensperioden eindrücklich, dass sich der Künstler im Alter noch weiter entwickelt hat und gerne Neues ausprobiert.

Sein gesamtes Werk ist äusserst vielfältig und umfasst Malerei, Zeichnungen, Holzschnitte, Radierungen, Reliefs, Wand- und Glasbilder sowie Kunst am Bau. Den Themen aus der Natur hat er sich schon immer gewidmet – Landschaften mit Bergen, Wasser, Wolken. Obwohl Franz Bucher schon früher abstrahierend gewirkt hat, zeigt die neuste Serie des 77-Jährigen noch stärker eine Tendenz zur Reduktion.

Künstler war früher auch in Zug tätig

Franz Bucher wurde 1940 in Sarnen geboren. Wie sein Vater lernte er Dekorationsmaler und besuchte später die Schule für Gestaltung in Basel und Luzern. Im Nebenamt wirkte er als Dozent für bildnerisches Gestalten am Seminar in Zug, wo er früher auch einige Jahre verbrachte, und an der Hochschule Luzern. Er lebt und arbeitet in Horw und Wilen. Seine Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Der Künstler wurde für sein Schaffen auch mit zahlreichen Preisen gewürdigt. (Monika Wegmann)

Hinweis
Die Ausstellung «Felder» mit Bildern von Franz Bucher läuft bis 9. April in der Z-Galerie, Dorfstrasse 6a, Baar. Öffnungszeiten: Mi–Fr, 15–18 Uhr, Sa/So, 11–14 Uhr. Sonntag, 2. April, 11–14 Uhr: Apéro mit Musik (11.30 Uhr).