Wenn Musiker miteinander improvisieren

Musik

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In der Galvanik fand erneut eine Jamsession statt. Für diese Improvisation darf jeder sein eigenes Instrument mitbringen.

Zug – Am Freitag fand zum wiederholten Mal in der Galvanik der Galvanikjam statt. An dem Anlass geht es darum, zu «jammen». Unter dem englischen Wort versteht man, dass Musiker frei untereinander improvisiert spielen. In dem Zuger Kulturzentrum findet neben Partys, Konzerten und Lesungen eben auch der Galvanikjam statt.

Wie jeden Monat bedeutet das, dass man sein Instrument mitnehmen und spielen kann. Ebenfalls gibt es auch immer Barbetrieb. Es waren Leute von Jung bis Alt anwesend, ebenfalls waren beide Geschlechter vertreten. Neben Musikern waren auch einfach Zuschauer da.

Auf einer kleinen Bühne waren Schlagzeug und zwei Mikrofone vorhanden. Der ganze Raum war mit farbigem Licht ausgeleuchtet, und es wurde einfach drauflosgespielt. Die Musiker wechselten sich ständig ab, und jeder, der spielen wollte, kam dazu. Den Musikern stand frei, was sie spielen wollten. Von der E-Gitarre zum Bass, vom Schlagzeug, der klassischen Gitarre und zur Posaune war jedes Instrument vorhanden. Neben der Vielfalt der Instrumente gab es auch einige, die ihre Gesangskünste darboten. Einzig von Applaus und «Auswechslungen» wurde das Treiben unterbrochen.

Feste im Umfeld dämpfen die Wirkung

Severin Hofer aus Hünenberg, der das erste Mal den Galvanikjam besuchte, zeigte sich von der Show zufrieden. Er sei nicht das erste Mal in der Galvanik, aber die Jamsession hatte er bis jetzt noch nicht besucht. Genau wie sein Kollege Michel Kiwitz aus Zug sei er von einem anderen Kollegen darauf aufmerksam gemacht worden. «Wir mussten für einen befreundeten Rapper eine Jamsession organisieren, und das war eine perfekte Gelegenheit», sagt Hofer, der ein regelmässiger Galvanikbesucher ist. Kiwitz hingegen machte bei der Stimmung Abstriche. «Rundherum sind überall Feste, und dies dämpft irgendwie die Wirkung der Session», sagt der Zuger. Er selber besuchte die Galvanik früher häufiger, als noch grössere Konzerte stattfanden, schwärmte ­Kiwitz. Weder Hofer noch Kiwitz hatten vor, an der Session mitzumachen. Michel Kiwitz fügte an, dass er sich es nur vorstellen könnte, mitzumachen, wenn die Stimmung sehr gut wäre. «Da ich aus dem pädagogischen Bereich komme, habe ich gewisse Grundkenntnisse, aber das reicht nicht, um hier mitzuspielen», sagt Hofer.

Tatsächlich war das Niveau für Laien hoch. Die Musiker gingen aufeinander ein, und man hatte das Gefühl, das Ganze harmonierte. Ein weiterer Besucher, der nicht beim Namen genannt werden wollte, spielte den Bass, war schon das dritte Mal dabei. «Mir gefällt die Atmosphäre, wie man mit Gleich­gesinnten Spass haben und musizieren kann», sagte er. Auch er wurde durch Leute aus seinem Umfeld auf den Anlass aufmerksam. (Jonas Indra)