Er mischt Folklore mit Modernem

Brauchtum & Geschichte

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Am 52. Walchwiler Bärgfäscht gibt es Ländler, Country-Rock und Musik von heute – ein Volksfest für Jung und Alt also. Martin Fuchs steckt jeweils «viel Herzblut» in die Organisation und rührt kräftig die Werbetrommel.

  • Martin Fuchs steht vor dem Buschenchappeli und freut sich auf das Bärgfäscht. (Bild Christian H. Hildebrand)
    Martin Fuchs steht vor dem Buschenchappeli und freut sich auf das Bärgfäscht. (Bild Christian H. Hildebrand)

Walchwil – Zwei jodelnde Männer – der eine bärtig, der andere mit Dreadlocks – sitzen an einem Tisch aus Stein, darauf stehen zwei Biere. Der bärtige heisst Martin Fuchs und spielt Sousafon. Der andere mit der speziellen Frisur ist Mathias Meienberg aus Zug. Er hält eine Ukulele in den Händen. Die beiden Mitglieder des Jodlerklubs Edelweiss sind die Protagonisten im Werbevideo zum 52. Walchwiler Bärgfäscht, und die beschriebene Szenerie stammt aus ebendiesem Video. Darin singen sie etwa: «Bis e kei Aff und chum uf de ‹Pfaff›, so ne Chance lasch dier nid la gaa. Und hesch kei Bock, so gib dier ä Ruck, scho gly fad s Bärgfäscht aa.» Und so ist es: Beim Restaurant Pfaffenboden findet das Fest dieses Jahr von 18. bis 20. August statt.

Die originelle Idee des Werbevideos und das Programm des diesjährigen Volksfestes zeigen, dass sich in den letzten Jahren gewisse Dinge geändert haben. Seit zwei Jahren schwingt Martin Fuchs den Taktstock im Organisationskomitee (OK). Er hat das Fest ein wenig «modernisiert», wie er sagt. Inzwischen ist der Walchwiler auch im Vorstand des Jodlerklubs Edelweiss, der für die Austragung zuständig ist. «Bis zur 50. Ausgabe wurde das Bärgfäscht immer sehr ähnlich und urchig durchgeführt», erklärt Martin Fuchs. Nun hat er Folklore mit modernen Aspekten gemischt: «Anstatt nur Ländlermusik gibt es auch andere Stilrichtungen.» Dieses Jahr sorgen etwa The Hobos, eine Country-Rock-Band, für die Stimmung im Festzelt.

Der «Spatz» ist als Mahlzeit gesetzt

Das Traditionelle behält seinen Platz beim Bärgfäscht. So hält immer noch die Chlausjäger-Gruppe Walchwiler Bärgtrychler am Freitagabend Einzug ins Festzelt. Ein fester Bestandteil ist auch die Jodlermesse am Sonntagmorgen. Der Berggottesdienst beim Bu­schenchappeli wird jeweils vom Jodlerklub Edelweiss musikalisch umrahmt. Martin Fuchs sagt: «Die Gruppen, die jedes Jahr das Sonntagnachmittagsprogramm mitgestalten, gehören ebenfalls zur Tradition.» Fuchs arbeitet zudem eng mit Peter Körner, Mitglied der Walchwiler Kulturkommission und Grafiker, zusammen. Von Körner stammt das Design des Plakats und der Flyer. «Wir haben uns gegenseitig mit Ideen gepusht. Im gesamten Werbekonzept steckt die Arbeit von uns beiden drin», erläutert Fuchs.

Kulinarisch gebe es ebenfalls ein Angebot, auf das auf keinen Fall verzichtet werden dürfe, weiss Martin Fuchs: «Das ist der ‹Spatz›, eine klare Gemüsesuppe mit Siedfleisch.» Bei den Hamburgern indes wird dieses Jahr etwas Neues probiert. Die Metzgerei Sternen aus Arth mache seit Jahren die Hamburger von Hand. Fuchs erklärt: «Eigentlich sind es eher Hacktäschtli. Dies hat vor allem die jüngeren Gäste stets irritiert, weil sie das Brot um das Fleisch vermissten.» In diesem Jahr sei es anders, und «es gibt einen ‹richtigen› Burger mit Brot und allem», erzählt der Familienvater mit verschmitztem Lächeln.

Ein Video soll die Jungen anlocken

Das 52. Walchwiler Bärgfäscht soll eine Veranstaltung für die ganze Familie, für Jung und Alt und für Freunde und Bekannte sein. «Es ist der grösste Anlass in Walchwil, und wir versuchen, für alle etwas zu bieten», erklärt der 39-Jährige. Mit dem Werbevideo wollen er und Mathias Meienberg, von dem die Idee sowie der Liedtext stammen, auch die Jungen auf den Walchwilerberg locken. «Es ist schwierig, immer innovativ zu sein, aber wir versuchen es», sagt Martin Fuchs lachend und gibt zu: «Ich habe viel Herzblut in die Veranstaltung gesteckt und freue mich, wenn es losgeht.» (Andrea Muff)

Hinweis
Ein weiterer Anlass des Jodlerklubs Edelweiss, der Heimatabend, findet am 18./19. November im Gemeindesaal statt.