Vom «Nordpol» bis über die Grenze nach Baaregg

Musik

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Die Zuger Sommerklänge laden zum 19. Mal auf einen musikalischen Streifzug durch ungewöhnliche Räume. Für Überraschungen und einzigartiges Flair wird auch heuer wieder garantiert.

Zug – Das alljährliche Zuger Sommerklänge-Festival wird das kulturelle «Sommerloch» heuer zum 19. Mal mit hochkarätigen Besetzungen und kammermusikalischen Perlen stopfen. Das seit Anbeginn unveränderte Konzept – fünf Konzerte an fünf unkonventionellen Spielorten – bleibt sich weiterhin treu, zumal der Zuspruch seitens Publikum ungebremst ist. «Im Laufe der Jahre hat sich höchstens der Charakter der Veranstaltungen ein wenig verändert», sagt Peter Hoppe, Mitveranstalter und Kommunikationsverantwortlicher. «Dies jedoch einzig insofern, als die Spielorte spezieller geworden sind.» Jedes Jahr nämlich bedeutet es für Peter Hoppe und die künstlerische Leiterin Madeleine Nussbaumer einen stattlichen Aufwand, geeignete Bühnen zu finden, welche die Voraussetzung einer gewissen Exklusivität erfüllen. An über 80 teils sehr ausgefallenen Orten haben die Sommerklänge schon stattgefunden. Von Heuschobern über Werkhallen und gedeckte Holzbrücken bis hin zur militärischen Einrichtung oder auch zum «herkömmlichen» Kirchenraum. Manchmal finden die Konzerte auch an der Schnittstelle von Alt und Neu statt, wenn aus einem zwischengenutzten Raum innert absehbarer Zeit etwas Neues entsteht. «Wird ein Ort mit einer besonderen Funktion für einige Stunden umfunktioniert und zur Musikbühne, dann hat diese kurzzeitige Veränderung geradezu etwas Magisches», findet Peter Hoppe.

Start am ersten Julisonntag

Trotz des stetig wachsenden Aufwandes, geeignete Orte zu finden – es ist auch jeweils eine ­Frage der (zunehmenden) Kapazität –, haben es Hoppe und Nussbaumer einmal mehr auf die Reihe bekommen und fünf exklusive Räume für ebenso exklusive Konzerte zugesprochen erhalten. Das fünfteilige Sommerklänge-Festival 2019 startet am ersten Juliwochenende. Wie immer geht dem sonntags stattfindenden Konzert (Start jeweils 17 Uhr) eine kurze Einführung in den Konzertort durch eine Fachperson voran. Das Programm sieht dieses Jahr wie folgt aus:

7. Juli

Ort: Zwischennutzung «Nordpol», Zug. Die Halle im unscheinbaren Werksgebäude aus den 1970er-Jahren, welches aktuell zur Zwischennutzung freigegeben ist, versprüht den Industriecharme der vergangenen Jahrzehnte.

Programm: Füllhorn-Musik. Das Zuger Ensemble Chamäleon spielt in erweiterter Besetzung Werke von Ralph Vaughan Williams und Johannes Brahms.

14. Juli

Ort: Gutsbetrieb Untere Chamau, Hünenberg. Der Hof mit der riesigen Stallscheune gehört heute zum Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum Schluechthof und atmet reichlich Zuger Agrargeschichte.

Programm: Dunkle Zeiten. Die Zuger Violinistin Esther Hoppe und der Cellist Christian Poltéra spielen Werke von Joseph Haydn, Leoš Janáček, Claude Debussy und Antonín Dvořák.

21. Juli

Ort: Victoria-Areal, Baar. In einem spektakulären Raum inmitten des für die Baarer Industriegeschichte bedeutenden Areals entfaltet die Musik einen ganz besonderen Charme.

Programm: Kontrabass. Georg Breinschmid (Kontrabass), Johannes Dickbauer (Violine), Florian Willeitner (Violine) und Ivan Turkaly (Cello) überraschen mit Improvisationen und Eigenarrangements.

28. Juli

Ort: Gemeindesaal Dreiklang, Steinhausen. Mit dem hochmodernen Saal verfügt die Gemeinde über einen akustisch hervorragenden Raum. Dies macht sich Sommerklänge zunutze.

Programm: Herzzerreissend. Das für seine Schubert-Interpretationen bekannte Auryn Quartett spielt Werke des bedeutenden Wieners.

4. August

Ort: Weiler Baaregg, Knonau. Das schutzwürdige Ortsbild des Weilers unweit der Kantonsgrenze hat ein unvergleichliches Flair. Die Verbindung von Knonau zum Kanton Zug war seit jeher wichtig und eng.

Programm: Klanglandschaften. Das Ensemble Elbtonal Percussion zeigt eindrücklich, welch vielfältige Klangwelten sich allein mit Schlaginstrumenten konstruieren lassen. (Andreas Faessler)

Hinweis
Das detaillierte Programm und alles Weitere ist einsehbar unter www.sommerklaenge.ch.