Viel Weiblichkeit in der Altstadthalle

Kunst & Baukultur

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«Woman in Art»: Acht Künstlerinnen präsentieren in der Altstadthalle eine Palette farbiger Kompositionen.

  • Die Ausstellung «Woman In Art» läuft bis kommenden Sonntag. (Bild Matthias Jurt)
    Die Ausstellung «Woman In Art» läuft bis kommenden Sonntag. (Bild Matthias Jurt)

Zug – Das Flair für eine künstlerische Betätigung liegt vielen Menschen. Darum werden die Angebote rege genutzt, bei denen die wichtigsten Techniken der Malerei erlernt werden können. Die Ebikonerin Künstlerin und Zeichenlehrerin Lisa Schneider (66) begleitet seit Jahren kunstaffine Menschen auf einem solchen Weg, der ihnen hilft, das Talent auszuleben und zur eigenen Bildsprache zu finden.

Ihr liegt insbesondere die klassische Malerei in Öl auf Holz am Herzen. In dieser Technik sind auch ihre Werke gemalt, die sie gemeinsam mit ehemaligen Schülerinnen nun in der Ausstellung «Woman In Art» in der Altstadthalle Zug zeigt. So setzen nun acht engagierte Künstlerinnen aus der Region Innerschweiz im historischen Haus vom Foyer bis zum Dachgeschoss zahlreiche Farbtupfer – mit einem breiten Spektrum an Stilen, Techniken und Motiven. Die Altersdurchmischung von 22 bis 66 Jahren trägt zur künstlerischen Breite bei.

Wenn die Ausstellung offen ist, weckt schon vor dem Eingang eine Weiber-Figur im Trachtenlook von Heidi Müller aus Walchwil die Neugier. Von ihr sind innen Acrylbilder mit ausdrucksstarken, abstrakten Frauengruppen sowie Naturstudien als Holzdruck auf Papyrus zu sehen. Das Thema Frau zieht sich wie ein roter Faden durch die vielseitigen Kompositionen der Teilnehmerinnen. Da fallen besonders die grossformatigen, expressiven Porträts von Sussi Hodel, Unterägeri, auf, die sehr selbstbewusste Protagonistinnen darstellen.

Landschaftsbilder, Porträts, abstrakte Kompositionen

Müller und Hodel sind in der Region als Malerinnen inzwischen gut bekannt. Diana Rothen aus Ennetbürgen widmet sich der Landschaftsmalerei; in Zug zeigt sie eine Serie mit bekannten Bergmotiven, die sie mit einheimischen Tieren kombiniert. Daneben stehen ihre Naturimpressionen aus Amerika für eine weitere ihrer Passionen. Denise Marie Floris aus Küssnacht mag klassisch gemalte Szenen.

Ihre Tochter Michelle Tsiridis, die jüngste Teilnehmerin, überrascht dagegen mit eigenwilligen Porträts, die auf den Digitaldrucken, wo sie Personendetails mit Insekten kombiniert, fast eine mystische Wirkung erzielen. Vreni Renggli aus Wauwil verarbeitet ihre Emotionen hier in lebensfrohe, abstrakte Kompositionen in sanften Naturtönen und hat so ihre Bildsprache erweitert. Luzia Schneider hat bei ihrer Mutter das malerische Handwerk gelernt. Doch obwohl diese die klassische Art vertritt, wagt sich die Youngsterin mit bunter Pop-Art zudem auf den eigenen Weg. Auch sie liebt das Experimentieren, wie der «Ölteppich» zeigt, der auf einer Teppichstruktur mit Symbolen von Erdölfirmen bespickt ist. Bei ihrer Mutter spielen oft Kinder und das Wasser eine Rolle als Bildmotive: Lisa Schneider erzählt auf ihren Bildern manchmal kleine Geschichten, die ihre Erlebnisse widerspiegeln. Als Initiantin findet sie es «grossartig», wie sich die ehemaligen Schülerinnen weiterentwickelt haben, jede auf ihre Art. Die individuellen Ausdrucksweisen bereiten ihr «mega Freude». Und sie sagt: «Auch neue Ideen haben in der Kunst ihren Platz.» (Monika Wegmann)

Hinweis
Die Ausstellung läuft bis zum 28. November und ist von Dienstag bis Freitag zwischen 13 und 20 Uhr, am Samstag von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.