Die Kinder wollten ein Zeichen setzen

Brauchtum & Geschichte

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Bei bestem Wetter zog gestern der grosse Kinder- und Schülerumzug durch die Zuger Altstadt. Das Thema Klimaschutz dominierte.

  • Gehört zur Fasnacht wie eigentlich der Schnee zum Winter: Konfetti in rauen Mengen am Kinderumzug in der Stadt Zug. Geworfen von der neuen Zunft «Pissigässli», die von der Gesangstruppe «Die Pissnelken» gegründet wurde. (Bild Christian H. Hildebrand)
    Gehört zur Fasnacht wie eigentlich der Schnee zum Winter: Konfetti in rauen Mengen am Kinderumzug in der Stadt Zug. Geworfen von der neuen Zunft «Pissigässli», die von der Gesangstruppe «Die Pissnelken» gegründet wurde. (Bild Christian H. Hildebrand)
Zug – Bei frühlingshaftem Wetter startete gestern der grosse Kinder- und Schülerumzug auf dem Kolinplatz um 14.30 Uhr. Der Winter schien bereits beim Anblick der maskierten Gestalten vertrieben. 39 Nummern schlenderten bestens gelaunt zu Klängen der Guggenmusik über den Postplatz bis zum Finale am Bundesplatz. Auf den Strassenrändern traf man Dinosaurier, Löwen, Giraffen, Polizisten oder Feen. Die Vielfalt war gross. Da wurde ein kleiner Feuerwehrmann von einer Zirkusdompteurin im Kinderwagen herumgestossen, während die Oma brav den grossen Konfettisack mittrug. «Jetzt wird es laut. Ich habe mich seit Monaten darauf gefreut», sagt die kleine Ivana aus Cham und grinst in ihrem grünen Froschkostüm. Es ist egal, woher man kommt, wie alt das man ist oder welchen beruflichen Status man hat, zur Fasnachtszeit geniessen alle zusammen das närrische Geschehen. Nebst Clowns, Akrobaten oder Märchenfiguren fand ein grünes Motto besonders grossen Anklang: der Klimaschutz. Schüler als Wälder verkleidet hielten Schilder hoch, auf denen stand «Rettet mich», während sie Parolen wie «Wir sind laut, weil ihr unser Klima klaut» zum Besten gaben. Meereswellen voller Plastikmüll rauschten an den Besuchern vorbei, Recyclingboxen tänzelten zum Takt und verschiedenste Velofahrer präsentierten mit ihrem Auftritt den «Velokanton Zug». Den Hingucker des Nachmittag boten zwei Schülerinnen aus der Kirchmatt Stadtschule auf einem Wagen voller Plastikmüll, der zu einem Fisch zusammengebastelt wurde. Durch ein Mikrofon riefen die beiden: «How dare you? You have stolen my dreams and my childhood», wie die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg vor einigen Monaten vor den Vereinigten Nationen. Die Schüler wollten Zeichen setzen. Belohnt wurden sie nach dem Umzug auf dem Bundesplatz bei der traditionellen, grossen Konfettischlacht. (Tijana Nikolic)