Der Lieblingsbaarer wird gesucht

Literatur & Gesellschaft, Brauchtum & Geschichte

,

Die Wahl des liebsten Gemeindemitglieds soll eine Ausstellung über Baarer Persönlichkeiten bewerben.

  • Mit diesem Formular kann man seinen Lieblingsbaarer wählen. (Bild Maria Schmid)
    Mit diesem Formular kann man seinen Lieblingsbaarer wählen. (Bild Maria Schmid)

Baar – Ein interessantes Formular in leuchtender, pinker Schrift ist seit Anfang Monat auf der Internetseite der Gemeinde Baar aufgeschaltet. Gesucht wird der Lieblingsbaarer oder die Lieblingsbaarerin. Das herunterladbare Dokument erinnert an einer Seite aus Freundschaftsbücher aus der Schulzeit. Darauf kann man dem Lieblingsbaarer mitteilen, wofür man ihm einen Orden verleihen würde, was man mit ihm am liebsten unternehmen würde oder ihn in drei Worten beschreiben.

«Dies war ein humorvoller Versuch, auf eine andere Art und Weise Werbung für die jährlich durch die Gemeinde organisierte Ausstellung zu machen. Für die kommende Ausstellung ‹Baar und ich – elf Biografien aus vier Jahrhunderten›, die vom 13.März bis 5. April im Dachstock des Schwesternhauses stattfindet, schien eine solche Aktion passend», erklärt Fabienne Mathis, Kulturbeauftragte der Gemeinde. Ausserdem wollte sie die Bevölkerung damit animieren, sich kreativ zu betätigen und das kulturelle Angebot der Einwohnergemeinde etwas präsenter in den Köpfen der Anwohner machen.

Bisher sind 50 Steckbriefe zusammengekommen

«Die Ausstellung gewährt Einblicke in das Leben und Wirken von elf Persönlichkeiten, zehn Männer und einer Frau, die Baar in den letzten vier Jahrhunderten geprägt haben», sagt Mathis. Vertreten sei von einer Wohltäterin über den Fasnachts-Mitbegründer bis zum Gegenwartskünstler eine bunte Mischung an Personen. Ergänzt werden soll die Ausstellung mit einem Blick in die Gegenwart. Dazu sei die Bevölkerung eingeladen, ihren Teil beizutragen. Über einen Steckbrief ergebe sich die Möglichkeit, eine für das eigene oder öffentliche Leben wichtige Person zu benennen.

Die Idee kam der jungen Frau bei der Suche nach Möglichkeiten, die Ausstellung einer möglichst breiten Schicht zu präsentieren und die Besucher mit einzubeziehen. «In der Ausstellung werden zwei grosse Pinnwände aufgestellt, auf denen alle ausgefüllten Steckbriefe gesammelt werden», so Mathis. Bislang seien rund 50 ausgefüllte Bögen zusammengekommen.

In den zwei Wochen der Sportferien lag die Aktion auch im Schwimmbad Lättich, im Gemeindehaus, in der Gemeindebibliothek, in den Altersheimen Martinspark und Bahnmatt sowie im Jugendcafé auf. «Das Projekt hat einen experimentellen Charakter, da es sich dabei weder um einen Wettbewerb, noch um eine Nomination im eigentlichen Sinne handelt», sagt Mathis. Umso spannender sei es jedoch, den Dialog zu den Leuten zu fördern und sie darauf aufmerksam zu machen, wie breit Baar kulturell aktiv ist. Sie hoffe auf weitere Formulare während der Ausstellung: «Lieblingsbaarer finden sich schliesslich überall.» (Tijana Nikolic)