Irrungen und Wirrungen: Ein Theater sorgt für Lacher

Theater & Tanz

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Auf der Bühne des Zentrum Dorfmatt Rotkreuz trafen Musikbegeisterte, Hochzeitsreisende und golfspielende Fremdgeher im Zimmer 12a aufeinander.

  • Von links nach rechts: Cécile Arnosti, Judith Wismer und Thomas Koch gaben zur Belustigung des Publikums auf der Bühne Vollgas und ernteten dafür herzliche Lacher. (Bild Roger Zbinden)
    Von links nach rechts: Cécile Arnosti, Judith Wismer und Thomas Koch gaben zur Belustigung des Publikums auf der Bühne Vollgas und ernteten dafür herzliche Lacher. (Bild Roger Zbinden)

Rotkreuz – «Schiss Musikante», murmelt Peter Arnold alias Albert und schleppt eine Harfe über die Bühne des Zentrum Dorfmatt Rotkreuz. Der Portier des Grand Hotel in Interwald ist leicht überfordert, denn zum jährlichen Musikfestival beherbergt das Hotel eine grosse Anzahl Musiker und ist bald so gut wie überbucht.

Sogar Hotelmanager Johnny Müller (Thomas Müller) verliert den Überblick und verwechselt Zimmernummern. Das führt zu Chaos und zu vielen spontanen Lachern im gutbesetzten Saal der Dorfmatt. Zur 30. Spielsaison der Theaterlüüt Risch Rotkreuz feiert das Ensemble dort mit einer Komödie Premiere, die das Publikum begeistert.

Grosse Vorarbeit war nötig

«Zimmer 12a» ist eine Komödie von Anthony Marriott und Bob Grant. «Der grösste Ärger war, die Spielzeit auf zwei Stunden zu reduzieren», sagt Guido Kessler vor der Aufführung. Bei diesem Stück müsse man mit vielen Lachern rechnen. Seit gut zehn Jahren führt er bei den Theaterlüüt Regie. «Im Oktober begannen die Vorbereitungen im Theoriesaal des Feuerwehrdepots», so Kessler. Eine riese Herausforderung, denn da herrschte Platzmangel. «Wir haben eine grosse Anzahl Requisiten und das Bühnenbild hat viele Türen.»

Hinter diesen Türen tobt schliesslich der turbulente Plot des Stücks. Die Gäste trudeln ein. Doktor Gabathuler (Thomas Koch), der mit seiner Sprechstundenhilfe Michèle (Cécile Arnosti) aussereheliche Abenteuer anstrebt.

Unerwartet kommt seine Gattin (Judith Wismer) hinzu, die am bevorstehenden Musikfestival Harfe spielen soll. Zu Gast ist auch ein Hornist, dessen Tuten und Blasen laut zum Hotelchaos beitragen, während seine Frau grundsätzlich mit ihren Alkoholfläschchen beschäftigt ist.

Das Stück ist voller Verwechslungen

Dann ist da auch noch das frisch verheiratete Pärchen, das die Flitterwochen im Zimmer 12a verbringen will. «Eichhörnli» und «Bärli» nennen die zwei Frischvermählten sich gegenseitig und werden immer wieder vom Vollzug der Hochzeitsnacht abgehalten. Zimmer 12a wird zum Konglomerat des Chaos und der Verwechslung. Koffer und Instrumente werden hin- und hergetragen und zwischendurch schlüpfen Hotelgäste zueinander unter die Decke.

Die Situation eskaliert so weit, dass «Bärli» sein verstörtes «Eichhörnli» zu einer Tracht Prügel über die Knie legt. Das Publikum kann sich kaum mehr beruhigen; klatscht und applaudiert ungehalten. «Zimmer 12a» ist ein klassisches Slapstick-Theater, man darf ein Happy End erwarten und ausserdem verrät der Regisseur: «Die Spielzeit ist nun doch etwas länger als zwei Stunden», gesteht Kessler. Lachen muss sein. (Text von Sabina South)