Der Hirschenplatz wird künstlerisch bespielt

Kunst & Baukultur

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Seit diesem Frühling ist ein Schaufenster in der Altstadt Zug ein temporärer Ausstellungsraum.

Zug – Seit April bespielt die Fachstelle Kultur die zwei Schaufenster am Hirschenplatz in Zug mit Kunst von Zuger Künstlerinnen und Künstlern bespielt. Der erste Künstler, Matthias Moos, wird ab dem 28. September dort ausgestellt.

Der Zuger Medienkünstler zeigt zwei fotografische Arbeiten aus der Werkreihe «Wave Scanner». Moos interessiert sich vor allem für die Rhythmen, die uns umgeben. Er sucht sich wiederholende Muster in der Natur sowie im Alltag des Menschen.

Bilder des Zugersees ausgestellt

Er verwendet dabei ein Verfahren, das aus den Anfängen der Fotografie stammt. Damals hiess das «Ellipsen Daguerreotype» und wurde vom Österreicher Joseph Puchberger 1843 erfunden. Heute wird das Verfahren in abgeänderter Form häufig digital nachgemacht und ist unter dem Namen «Slitscanning» bekannt. Slitscanning ermöglicht das Sichtbarmachen eines zeitlichen Ablaufes auf einer einzelnen Fotografie, die aber eigentlich eine Collage aus mehreren Tausend Einzelbildern ist. In der Werkreihe hat Moos verschiedene Wellensituationen des Zugersees eingescannt und als Stillbilder ausgestellt. Die zwei Bilder, die er nun in den Schaufenstern am Hirschenplatz zeigt, wurden abends von der Seepromenade in Richtung Katastrophenbucht aufgenommen.

Sie zeigen einen Zeitraum von 67 Sekunden, wobei man einerseits die Lichter der vorbeifahrenden Autos im Feierabendverkehr, andererseits die Spiegelung einer Strassenlaterne in den Wasserwellen sieht. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man einzelne Autos und sogar einen langgezogenen Bus.

Am Samstag, 28. September, findet um 12.30 Uhr eine Vernissage mit Apéro in Anwesenheit des Künstlers statt. Im Vorfeld führt die Vermittlerin Karen Geyer kostenlos durch Kunstwerke im öffentlichen Raum der Stadt Zug, Treffpunkt ist um 11 Uhr bei der Bibliothek Zug. (fg)