17000 Jahre alter Stosszahn in der Röhre untersucht

Brauchtum & Geschichte

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Das Mammut, das 2015 bei Bauarbeiten in Risch entdeckt wurde, war bei seinem Tod mindestens 35 Jahre alt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse seines Stosszahns, die Radiologen am Kantonsspital Baden vornahmen.

Zug – Seine Überreste – ein Stosszahn und weitere Knochenfragmente – kamen im Juli 2015 in einer Baugrube zum Vorschein. Mittels Radiokarbondatierungen fanden die Archäologen heraus, dass der Bulle gegen Ende der letzten Eiszeit gelebt hatte. Mittlerweile kann man die Skelettteile im Kantonalen Museum für Urgeschichte(n) in Zug besichtigen.

Der 16 Zentimeter dicke und 2,06 Meter lange Stosszahn des Mammuts wurde kürzlich ans Kantonsspital Baden (KSB) überführt. Dort wurde er – unter der Leitung von Tilo Niemann (KSB) und Patrick Eppenberger vom Institut für Evolutionäre Medizin der Universität Zürich – mit einem Hochgeschwindigkeits-Computertomographen (CT) durchleuchtet.

Strukturen im Zahn sind im CT gut erkennbar

Ziel der Forscher war es, mehr über das Alter und Leben des Mammutbullen herauszufinden, wie das KSB in einer Medienmitteilung schreibt. Darüber Auskunft geben können die jährlich von innen nach aussen wachsenden Zuwachskegel im Stosszahn. «Diese unterschiedlichen Strukturen sind im CT gut erkennbar, da der Stosszahn scheibchenweise durchleuchtet wird», wird Rahel Kubik, Chefärztin Radiologie am KSB, in der Mitteilung zitiert. Sehr erfreut über die neuen, dreidimensionalen Innenansichten zeigt sich auch Jochen Reinhard, Archäologe beim Amt für Denkmalpflege und Archäologie Zug: «Wir sind sehr froh, dass wir den Stosszahn im KSB analysieren durften. Denn zum ersten Mal passt der relativ grosse und unförmige Stosszahn nicht nur knapp durch den Ringtunnel eines CTs, sondern auch im Ganzen in den Fokusbereich.» Dies bedeutet, dass die Aufnahme nicht wie bislang aus mehreren Messungen zusammengesetzt werden muss. Erste Antworten auf ihre Fragen erhielten die Archäologen denn auch umgehend: Den CT-Aufnahmen kann man entnehmen, dass das Mammut zum Zeitpunkt seines Todes mindestens 35 Jahre alt war.

Dass am KSB prähistorische Skelette durchleuchtet werden, stellt einen Ausnahmefall dar. In erster Linie dienen die CT-Geräte für die Behandlung und Untersuchung von Patienten. Der CT Somatom X.ceed ist speziell für besonders anspruchsvolle klinische Einsätze konzipiert. (zim)