Volksmusikfreunde unterwegs

Musik

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Der Verband Schweizer Volksmusik (VSV) Zug blickt auf seine zweitägige Reise ins Allgäu zurück. Statt Musik zu machen, durften die Teilnehmer für einmal einfach geniessen.

  • Die 30 Reisemitglieder des VSV Zug vor dem Haflingerhof in Vordersulzberg. (Bild PD)
    Die 30 Reisemitglieder des VSV Zug vor dem Haflingerhof in Vordersulzberg. (Bild PD)

Zug – Rund 30 Personen haben am 8. September an den Bahnhöfen in Baar und Zug den Bus der Firma Murer Busreisen GmbH aus Baar bestiegen, um an der diesjährigen Reise des VSV Zug ins Allgäu teilzunehmen. Pünktlich um 7.15 Uhr konnte vom Bahnhof Zug aus die Reise Richtung Baar und Sihlbrugg gestartet werden. Über den Hirzel erreichten wir schon bald die Autobahn Richtung Walensee–Sargans und Buchs. Im Hotel Buchserhof in Buchs genossen wir alle den von Zeno Friedli, Wirt des Restaurants Rütli in Zug offerierten Znüni. Schon eine halbe Stunde später verliessen wir Buchs und fuhren via Pfändertunnel ins Allgäu. Linkerhand unserer Route lagen Wangen, Isny und Kempten.

Ein Almabtrieb und Harmoniemusik

In Nesselwang haben wir die A7 verlassen und erreichten bald den Mittagshalt in Vordersulzberg, nämlich den Haflingerhof. Auf dem Haflingerhof werden Haflingerpferde gezüchtet, von welchen etliche in die Schweiz ausgeführt werden. Das uns innerhalb einer Stunde im Landgasthof servierte dreigängige Menü stillte jeden Hunger. Da wir dank des schnellen Services viel Zeit gewonnen hatten, beschlossen wir, etwas früher wegzufahren. Denn nur fünf Kilometer später folgte der nächste Halt in Seeg, wo eine Viehscheid stattfand. Das Wort Viehscheid kommt daher, weil das Vieh nach dem Almabtrieb auf einen Scheideplatz geführt und dort geschieden, also wieder den einzelnen Bauern zugeführt wird. Kaum hatten wir den Bus verlassen, sahen wir schon ein Polizeifahrzeug kommen, welches an der Spitze des Alpabzuges fuhr. Dahinter folgte ein Pferdegespann, auf dem eine Musik spielte. Nach weiteren Gespannen sahen wir auch das Vieh mit den Alphirten und Viehtreibern an uns vorbeiziehen Richtung Scheideplatz.

Im Festzelt, es dürfte so ein 2000er-Zelt gewesen sein, waren für uns Tische reserviert. Kaum hatten wir unsere Bestellung aufgegeben, marschierte unter zackigen Klängen die rund 80-köpfige Harmoniemusik Seeg ins Zelt ein, wo sie dann auf der grossen Bühne weiterspielte. Es ist zu verstehen, dass wir nur ungern das Festzelt verlassen haben. Aber auf uns wartete auch noch Memmingen, das Ziel unserer Reise. Pünktlich wie geplant, steuerte Pierre Hirt mit seinem Car den Parkplatz hinter unserem Hotel – wo wir für eine Nacht logierten – an. Schnell wurde im Drexel’s Parkhotel eingecheckt, damit noch der Weinmarkt in Memmingen besucht werden konnte. Dort herrschte schon eine gute Feststimmung, fanden doch auch viele verschiedene Musikdarbietungen statt. Um 19 Uhr fanden sich alle Teilnehmer der Reise zu einem Apéro im Restaurant Galileo in Drexel’s Parkhotel ein. Zur Überraschung aller wurde seitens des Reiseorganisators eine musikalische Künstlerin aus dem Allgäu organisiert, nämlich Andrea Lerpscher. Mit ihrem schönen Gesang, den wunderbaren musikalischen Klängen auf der Harmonika, welche manchmal melancholisch, gefühlvoll, einfühlsam, dann wieder stimmungsvoll waren, war es ein Genuss, ihr zuzuhören. Für einmal für die Schweizer Volksmusikfreunde: Volksmusik aus dem Allgäu.

Ein schöner Halt in Oberstaufen

Das exzellente Essen im Hotel, der gute Service, der wunderbare Empfang und der gemütliche Abend werden uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Von diesem Service, wie Empfang, Hilfsbereitschaft, Betreuung und vielem mehr könnten in der Schweiz noch viele Hoteliers etwas lernen.

Am Sonntag fuhren wir um neun Uhr über Ferthofen, Legau und Altusried an der schönsten Freilichtbühne Deutschlands vorbei. Die morgendliche, im Tau gelegene Landschaft mit den schönen Landwirtschaftsbetrieben, blumengeschmückten Häusern und den unzähligen Seen machte die Reise zu einem Highlight. Bald erreichten wir via Immenstadt den 791 Meter über Meer gelegenen Ort Oberstaufen, wo wir einen dreistündigen Halt einschalteten und somit die Reiseteilnehmer genügend Zeit hatten, sich im Dorf etwas umzusehen.

Es sind Erinnerungen, die bleiben

Die Rückreise über österreichisches Gebiet, wie Hittisau und Alberschwende nach Dornbirn war ein landschaftliches Erlebnis. Bald erreichten wir wieder Schweizer Boden. Das Schloss Sargans war das nächste Ziel, wo noch eine Kurzführung auf dem Programm stand. Hier fand in der schön dekorierten Audienzstube der Abschluss der Reise mit einem guten Essen statt, serviert von zwei Burgfrauen. Dazu genossen wir nebst diversen Getränken und Wein vom Schlossgebiet auch noch die schöne Aussicht bei wärmenden Sonnenstrahlen.

Davon musste nun Abschied genommen werden, denn die letzte Etappe von Sargans, dem Walensee und der Linthebene entlang, stand auf dem Programm. Am Bahnhof Zug verabschiedeten sich einige Reiseteilnehmer, die Übrigen am Bahnhof in Baar. Eine schöne Reise hat ihr Ende gefunden. Diese wunderbaren Tage werden sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Für den VSV Zug: Viktor Schicker