Mit 80 Kindern um die Welt

Theater & Tanz

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Das Ballett- und Tanzforum Spitzenschuh steckt mitten in den Proben, denn bald steht eine besondere Aufführung an. Engagement ist von allen Seiten gefordert.

  • Besonders das Schlussbild muss sitzen. Nicht vergessen: Lächeln! (Bild Stefan Kaiser)
    Besonders das Schlussbild muss sitzen. Nicht vergessen: Lächeln! (Bild Stefan Kaiser)

Baar – Spagatsprünge, rosa Tutus und strahlende Gesichter – das gehört im Unterricht des Ballett- und Tanzforums Spitzenschuh von Ricarda Ackermann dazu. In den ersten 20 Minuten wärmen sich die jungen Tänzerinnen mit zahlreichen Sprüngen über die Diagonale des Studios in Baar auf. Dabei gilt stets: Haltung be­wahren und die Zehenspitzen gestreckt halten.

Kurz darauf wird die Musik aufgedreht und die Gruppe übt einen orientalischen Tanz. Das erfordert Konzentration, denn die Choreografie beinhaltet verschiedenste Figuren, die schnell wechseln. Die Kinder haben sichtlich Spass an der Probenarbeit. Mit motivierenden Worten ermuntert Tanzlehrerin Ricarda Ackermann die Kinder immer wieder, gibt Tipps, zeigt Tricks und erklärt, wo noch Unklarheiten in der Choreografie herrschen, gerne noch einmal den genauen Ablauf.

Intensive Probezeit für die Kleinsten

Die zehnköpfige Mädchengruppe steckt mitten in den Proben für ein besonderes Projekt, welches kurz bevorsteht: Am 23. und 24. März tanzen sie und 70 andere Kinder sowie vier Erwachsene an der Aufführung «Next Stop: Dance» in der Schulhausaula Sennweid mit. Die Kinder werden dabei Tänze aus aller Welt präsentieren und dazu passende Kostüme tragen. Von traditionellen, kleinen «Heidis», über Tempeltänzerinnen aus Indien bis hin zu Fidschitänzerinnen mit prachtvollen Blumenkränzen gibt es alles zu sehen. «Einige Kostüme mussten sogar eingeflogen werden», verrät Ricarda Ackermann, welche die 30 Choreografien allesamt selber geschrieben hat. Mit der U-Bahn reisen die Besucher durch die verschiedenen Länder und lernen dabei unterschiedliche Kulturen kennen. Mit der getanzten Reise sollen nämlich auch Werte vermittelt werden, wie die Tanzlehrerin betont: «Wir sind alle gleich. Es gibt kein Anderssein bei uns. Keine Ablehnung gegen Herkunft oder Hautfarbe, dick oder dünn.»

Auf die Idee gekommen für das Thema der Aufführung ist sie, da sie den Master in Tanzkultur absolviert hat. «Und das Wissen, welches ich dort erworben hatte, wollte ich gerne umsetzen», erklärt sie und lächelt. Das Projekt erfordert viel Engagement von allen Seiten und besonders die Choreografien für die vielen Tänze zu entwickeln, war aufwendig. «Teilweise war das wirklich Nachtarbeit», erinnert sich Ricarda Ackermann und fügt an: «Doch es lohnt sich, wenn ich sehe, wie die Kinder strahlen und welche sie Freude am Tanz haben.» Von ihrer Familie erhielt sie auch Unterstützung, ihre Mutter kümmert sich um die Kostüme und ihr Vater hilft beim Bühnenbild mit. «Und die Kinder sind natürlich fleissig in den Proben», ergänzt die Tanzpädagogin. Die Altersspanne reicht von drei Jahren bis Mitte vierzig. «Mit den Kleinsten habe ich vor ungefähr neun Monaten begonnen, zu üben für die Aufführung», führt sie aus, «Denn wichtig ist, sie nicht gleich zu überfordern.» Und auch Jungen besuchen ihren Unterricht. Einer wird an «Next Stop: Dance» sogar ein Solo tanzen. «Darauf freue ich mich riesig», schildert die Choreografin. Überhaupt könne es sie nach so langer Schaffenszeit kaum noch erwarten, die Früchte der harten Arbeit zu ernten. «Und auch die Kinder blicken ihren Auftritt voller Vorfreude entgegen.» (Vanessa Varisco)