Irisches Schlussbouquet begeistert Fans

Musik

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Bob Geldof und seine Band entzücken die Fans im Chamer Lorzensaal mit einem Konzert für die Geschichtsbücher von «Live in Cham», das den Anlass organisiert hat.

  • Mit umgehängter Akustikgitarre performt Bob Geldof im Chamer Lorzensaal unter anderen seinen grössten Hit: «I Don’t Like Mondays». (Bild Urs Flüeler/Keystone)
    Mit umgehängter Akustikgitarre performt Bob Geldof im Chamer Lorzensaal unter anderen seinen grössten Hit: «I Don’t Like Mondays». (Bild Urs Flüeler/Keystone)

Cham – Viele, aber nicht sehr viele Musikfans fanden den Weg in den Lorzensaal in Cham. Das war schade. Denn der Auftritt des weltbekannten Iren Bob Geldof mit seiner Band wird als eines der Highlights in die Annalen der Reihe «Live in Cham» eingehen.

Geldof und seine Kollegen starteten mit irischem Folk-Rock. Es folgten Balladen und gemächlichere Songs. «London hatte die Sex Pistols, Dublin die Boomtown Rats», startete der 66-Jährige seinen Exkurs in die 80er-Jahre und leitete so über zu Boomtown Rats-Songs, die 1979 ihren grössten Hit «I Don’t Like Mondays» hatten.

Soziales Engagement

Boomtown Rats-Frontmann Geldof wurde weltweit bekannt, als er das Projekt Band Aid ins Leben rief, um Geld gegen den Hunger in Äthiopien zu sammeln. Animiert vom Erfolg des Projekts organisierte er 1985 das weltweite Konzert Live Aid. Die Hungersnot in Äthiopien war denn auch der zweite Exkurs, den Geldof dem Chamer Publikum gab. Für den Iren ist das soziale Engagement noch heute anscheinend sehr wichtig. Kein Wunder, empfing er nach dem Konzert Clive Payne, der die beiden Country-Musik-Festivals im alten Herti­stadion in Zug organisiert hat. Geldof signierte die Jeansjacke Paynes, auf der schon zahlreiche Country-Superstars unterschrieben haben. Payne will die Jacke zu Gunsten eines wohltätigen Zweckes versteigern.

Doch zurück zum Auftritt der Band: Die Bühnenpräsenz von Geldof ist enorm. Er – wie auch seine Kollegen – sind Profis und wissen, wie man einen Saal zum Kochen bringt. Aber auch die Spielfreude ist höchst bemerkenswert. Spielte doch die Band fast zwei Stunden lang und begeisterte die Fans mit den Zugaben, die aus einem irischen Schlussbouquet bestanden. Geige, Handorgel und Akustik­gitarre standen im Fokus, während die Rhythmus-Section den musi­kalischen Boden stampfte.

Finale im «Kreuz»-Saal

«Hammer – einfach Hammer», schwärmte Martin Kaufmann von den Organisatoren von «Live in Cham», und Kollege Christoph Walker nickt zustimmend.»

Noch stehen die beiden allerletzten Konzerte von «Live in Cham» an. Mit dem britischen Jazzsuperstar Aynsley Lister endet die Konzertreihe am 24. November im «Kreuz»-Saal. Unter anderen werden die Auftritte von The Hooters, Nina Hagen, Aynsley Lister – aber vor allem auch von Bob Geldof in Erinnerung bleiben. (Charly Keiser)