Räbedibum kann wieder durchstarten

Brauchtum & Geschichte

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Das Geheimnis ist gelüftet: Der designierte Räbevater heisst Christophe Egli. Er wird als Oberhaupt die 75. Räbefasnacht 2022 anführen.

  • Das frisch gewählte Baarer Fasnachtsoberhaupt mit Frau: Räbevater Christophe I. Egli und Räbemutter Gaby. (Bild Matthias Jurt)
    Das frisch gewählte Baarer Fasnachtsoberhaupt mit Frau: Räbevater Christophe I. Egli und Räbemutter Gaby. (Bild Matthias Jurt)

Baar – Der Abend in der Brasserie Maienrisli begann mit dem Smalltalk der beachtlichen Schar ehemaliger Räbeväter und Räbemüeter. Mit dabei war auch der 99-jährige Othmar Andermatt, Gründungsmitglied der Räbefasnacht und Doyen der Räbevater-Gilde. Nach dem Apero warteten alle gespannt auf den Auftritt des neuen Oberhauptes.

Um die Spannung etwas zu erhöhen, gab der Obmann der Gilde, Martin II. Neese, einige Stichworte zum designierten Räbevater bekannt. Deren Bedeutung wurde erst ersichtlich, als Christophe Egli mit seiner Frau Gaby den Saal betrat. So zum Beispiel der Hinweis, er habe etwas Orientalisches an sich. Der 54-jährige selbstständige Architekt, Sohn einer Mutter aus Genf und eines Vaters aus Notwil, erlebte die Kindheit bis und mit der ersten Primarklasse in Istanbul. Oder der Tipp, er habe einen langen Schnauf zielte auf seine sportlichen Ambitionen als Taucher und Marathonläufer. Christophe Egli dankte für das in ihn gesetzte Vertrauen und zeigte sich erleichtert, dass er sich endlich zu seinem neuen Amt als Räbevater stehen konnte. Denn sein Einsatz war eigentlich schon für die Fasnacht 2021 geplant gewesen.

Umso mehr freue er sich auf das neue Amt und die damit verbundenen Auftritte, wie er sagte. Und aus seinem Slogan für die närrischen Tage «Mit gönd no lang nid hei» lässt sich folgern, dass er auch als Festbesucher einen langen Atem hat. Das kann er erstmals an der Generalversammlung der Fasnachtsgesellschaft vom 24. November unter Beweis stellen. Dort wird er sich dem Räbevolk präsentieren und sein Fasnachtsmotto vorstellen. Die Inthronisation folgt dann am 5. Februar des nächsten Jahres im Gemeindesaal.

Jubiläumsanlass ist fest eingeplant

Ein weiterer Anlass, der fest eingeplant ist, bildet das Jubiläumsfest zum 75-jährigen Bestehen der Räbefasnacht vom 19. Februar 2022 um 16.30 Uhr in der Waldmannhalle. Dort gibt es ein breites Angebot von Darbietungen, wobei für den Zutritt ein Zertifikat notwendig ist. Die Zertifikatspflicht und die unsichere Entwicklung der Pandemie bereite dem Vorstand der Fasnachtsgesellschaft einiges Kopfzerbrechen, sagte der Präsident Reto Herger bei seinen Ausführungen zur Jubiläumsfasnacht.

Die Verantwortlichen aller Fasnachtsgesellschaften des Kantons stehen mit den zuständigen Behörden in einem engen Austausch über die Massnahmen, die für die Fasnacht 2022 wohl unumgänglich sein werden. Dies in der Absicht, dass überall die gleichen Regeln gelten sollen. Laut Reto Herger sind es vor allem die Umzüge, die eine Überwachung der Zertifikatspflicht erschweren oder gar verunmöglichen. In dieser Hinsicht erhofft sich der Vorstand einige Erkenntnisse aus den Massnahmen, die an diesem Wochenende für die Durchführung der Baarer Chilbi vorgesehen sind. (Hansruedi Hürlimann)