Mit viel «Tschingderassabum»

Brauchtum & Geschichte

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Den kostümierten 1681 Schülern wehte ein teilweise heftiger Wind um die Ohren. Doch sie liessen sich den Spass am Kinderumzug dadurch nicht nehmen.

  • Zwerge Kühe, Fantasiewesen: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. (Bild Christian H. Hildebrand)
    Zwerge Kühe, Fantasiewesen: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. (Bild Christian H. Hildebrand)

Baar – Die Kostüme waren kreativ und die Mini-Narren zeigten sich in ausgelassener Stimmung, als sie sich gestern Nachmittag zur ­Umzugsparade versammelten. «Je kleiner, desto aufgeregter», brachte es Melanie Schweiger auf den Punkt. Schweiger ist Primarlehrperson an der Schule Wiesental und Mitglied im Organisationskomitee «Kinderfasnacht der Schulen Baar».

Die Kinder hätten mit den Vorbereitungen bereits vor Weihnachten begonnen, verrät Schweiger. Diese langjährige Baarer Fasnachtstradition, die vor allem dank grosser Unterstützung der Fasnachtsgesellschaft Baar sowie Räbevater Erich II. Andermatt umgesetzt werden konnte, sei natürlich ein Highlight für die Schulkinder. «Aber auch für uns Lehrpersonen – einfach für unsere ganze Schule», so Schweiger weiter. Jedes Schulhaus präsentierte ein eigenes Sujet: die Primarschule Wiesental das «eidgenössische Schwingfest», das Schulhaus Sternmatt I die «Eiszeit». Die Inwiler Schüler machten sich auf «Spurensuche», mit der Schule Sennweid ging es «ab in Garte» und die Schulklassen der Marktgasse glänzten unter dem Motto «Wir treiben es bunt». Natürlich fehlten auch die Kindergärtler nicht.

Selbst Petrus zeigte sich beeindruckt

Wie ein bunter Tatzelwurm bewegten sich die 1681 fantasievoll kostümierten Kinder der 87 teilnehmenden Schulklassen durch die fasnächtlich geschmückten Strassen des Dorfes. Konfetti, das nicht am Boden klebte, wurde vom Winde verweht. «Wir sind warm angezogen», versicherten Tim und Zekerijja (7) von der Schule Sennweid lachend. Sie waren als Rüebli unterwegs. Auch Petrus schien beeindruckt von dem, was er sah, und liess schliesslich doch noch die Sonne auf die bunte Schar scheinen. Dem bunten Treiben hatten sich auch die Montessori Tagesschule und die International School of Zug and Luzern angeschlossen.

Beim Rathaus sass Räbevater Erich II. Andermatt in seiner Kutsche. Von dort verfolgte er einen Teil des Umzugs. Dann schleuste er sich Orangen werfend ins Geschehen ein. Der Umzug, der vom Schulhaus Dorfmatt in Richtung Schulhaus Marktgasse zog, wurde mit viel «Tschingderassabum» von der Guggenmusik ­Profis-Ohrisch angeführt. Ein Teil der 18 Nummern bestand aus weiteren Guggenmusiken und die Jungtambouren schlossen den farbenfrohen Zug mit Trommelwirbeln ab. (Daniela Sattler)