Ein Wettbewerb der besonderen Art

Brauchtum & Geschichte

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Am Güdelmäntig findet die erste Guggen-Challenge statt. Zehn Guggenmusiken aus dem Kanton treten in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Ziel des Anlasses ist es, das Fasnachtsdorf Schränzegg am Montagabend neu zu beleben.

  • Die teilnehmenden Guggenmusiken werden sich am 4. März nicht nur musikalisch messen. Das untere Bild zeigt das Organisationskomitee der Guggen-Challenge (von links): Fabienne Pfister, Adrian Rogger und Reto Kalkhofer. (Bilder Maria Schmid)
    Die teilnehmenden Guggenmusiken werden sich am 4. März nicht nur musikalisch messen. Das untere Bild zeigt das Organisationskomitee der Guggen-Challenge (von links): Fabienne Pfister, Adrian Rogger und Reto Kalkhofer. (Bilder Maria Schmid)

Baar – Ein Beizendorf, vom Fasnachtssamstag bis zum Aschermittwoch 86 Stunden lang durchgehend geöffnet: Die Schränzegg wurde 2002 gegründet und ist aus der Baarer Räbefasnacht nicht mehr wegzudenken. Doch es gibt ein Problem. Am Montagabend jeweils herrscht in den Hütten und Barwagen hinter dem Gemeindehaus Flaute. Dies, weil die Guggenmusiken am Fasnachtsmontag oft anderswo – auch ausserhalb des Kantons Zug – feiern, wie Adrian Rogger weiss.

Der 36-Jährige engagiert sich seit Jahren für die Schränzegg und will nun das Beizendörfli am Montagabend neu beleben. Am diesjährigen Güdelmäntig, dem 4. März, findet zum ersten Mal eine «Guggen-Challenge» statt. Zehn Guggenmusiken aus dem Kanton Zug messen sich in verschiedenen Disziplinen und kämpfen um ein Preisgeld in Baarer Franken, der «Währung» des Gewerbevereins Baar. Die Baarer Franken wiederum können direkt in der Schränzegg ausgegeben oder später in einem Baarer Geschäft eingelöst werden.

«Wir wollten etwas Neues machen»

Dass am Montagabend nicht viel los ist, haben die Verantwortlichen der Schränzegg bereits vor einigen Jahren festgestellt. «2017 haben wir es mit einem Guggen-Contest versucht, bei dem die Gruppen musikalisch gegeneinander angetreten sind», blickt Adrian Rogger zurück. Der Event sei gut angekommen. Für das Jahr 2018 sei aber kein Projekt zu Stande gekommen. «Und für 2019 wollten wir etwas Neues machen.» Vor mehr als einem Jahr haben Rogger und seine Kollegen vom Organisationskomitee die Guggenmusiken angefragt. Die Resonanz war gut: Die Guggenmusiken Crescendos, Grütlihüüler, Profis-Ohrisch, Belcantos, Figorowa, Stracciatellos, Hirsegeischter, Quaker und Cocorico haben sich angemeldet. Zusätzlich wird noch eine Überraschungs-Guggenmusik mit dabei sein. «Unser Ziel war es, acht bis zehn Gruppen zur Teilnahme zu motivieren. Das haben wir erreicht, was natürlich sehr erfreulich ist», sagt Rogger, der selber dienstältestes Mitglied der «Belcantos» ist.

Antreten werden die Teilnehmer beispielsweise in den Disziplinen Nageln oder Beerpong (eine Art Ping-Pong mit Bierbechern). Und die Challenge hat auch einen musikalischen Teil. Die Guggenmusiken präsentieren ein Stück nach Wahl, und eine unabhängige fünfköpfige Jury, bestehend aus Vertretern der Gemeinde, der Medien, der Musikbranche und Vereinen, bewertet den Auftritt. Die Wettkämpfe werden in einer Arena in der Mitte des Beizendorfes oder im Wettkampfzelt ausgetragen. Die Bühne sei überdacht, und man werde ein Festzelt aufbauen, so Rogger. «Es wäre schade, wenn der Anlass wegen des Wetters ins Wasser fallen würde.» Die teilnehmenden Guggenmusiken sind in einem Barwagen oder in einer Barhütte einquartiert, sodass sie einen «Rückzugsort» haben. Für Verpflegung der Musikanten ist gesorgt, und ein Speaker führt durch das Programm. «Es soll ein Erlebnis werden, das in Erinnerung bleibt», sagt der Organisator.

12000 Franken sind zusammengekommen

Adrian Rogger rechnet mit rund 400 Guggenmusik-Mitgliedern und zusätzlich rund 300 Besuchern. Einen Anlass dieser Grösse zu stemmen, braucht viel Vorbereitungszeit und Energie. Letzte Arbeiten stehen noch bevor, doch man sei im Zeitplan, sagt der begeisterte Fasnächtler.

Das OK hat ein Budget erstellt und zu Beginn mit 16000 Franken Ausgaben gerechnet. «Was die Sponsorensuche betrifft, haben wir unser Ziel leider nicht ganz erreicht», bedauert Rogger. Ungefähr 12000 Franken sind bisher zusammengekommen. Was die Helfer für den Anlass angeht, ist man hingegen gut aufgestellt. «Wir können auf die Helfer der bei der Schränzegg beteiligten Vereine zählen.» Auf die Frage, ob es nächstes Jahr eine zweite Baarer Guggen-Challenge geben werde, sagt Adrian Rogger: «Das ist noch offen. Wir möchten zuerst abwarten, wie der diesjährige Anlass ankommt. Die bisherigen Feedbacks sind aber sehr positiv.» (Rahel Hug)

Hinweis
Die 1. Baarer Guggen-Challenge beginnt am 4. März um zirka 17 Uhr. Weitere Informationen: www.schraenzegg.ch.