Theater Casino setzt auf Bewährtes

Theater & Tanz

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Die Theater- und Musikgesellschaft Zug schaut auf eine erfolgreiche erste Saison im neu renovierten Haus zurück. Nach der Sommerpause geht’s weiter im Takt. Einen Akzent will man künftig vor allem auf Kultur in Kombination mit Kulinarik setzen.

  • «Breakin’Mozart» schlägt die Brücke von der Wiener Klassik zu modernen Tanzformen. (Bild: Felix Kuntoro/PD)
    «Breakin’Mozart» schlägt die Brücke von der Wiener Klassik zu modernen Tanzformen. (Bild: Felix Kuntoro/PD)

Zug – Der Kurs der Theater- und Musikgesellschaft Zug (TMGZ) stimmt: Das Theater Casino Zug verzeichnet erfreulich hohe Besucherzahlen für die vergangene Saison – bereits der hohe Andrang bei der grossen Eröffnung des neu renovierten Hauses im September 2017 war als positives Omen zu deuten.

Auch wenn im Gebäude fürs Auge fast alles beim (deutlich verschönerten) Alten geblieben ist, das «Innenleben» hatte im Zuge des Umbaus viele Modernisierungen und Neuerungen erlebt. «An diese haben wir uns erst einmal gewöhnen müssen», sagte TMGZ-Präsident Johannes Stöckli bei der Programmpräsentation am vergangenen Dienstag. Es laufe aber sehr gut.

Kunst und Gaumenfreuden

So vieles ist neu im und am Theater Casino sowie hinter den Kulissen: neue Gastronomie, neue Website, neues Programmheftlayout... Dennoch will man auf das Bewährte setzen. Was sich auch im Programm der anstehenden Saison niederschlägt. Bereits bekannte Acts finden den Weg zurück auf die grosse Zuger Bühne, genauso werden einige Gäste hier ihr Début geben – doch unter dem Strich erwartet den Freund gepflegter Kultur ein gewohnt breit angelegter Mix an gehobener Unterhaltung aus fast allen Sparten. Es habe sich allerdings gezeigt, so stellte Intentant Samuel Steinemann fest, dass die Kulturanlässe, welche mit einem kulinarischen Angebot verbunden sind, besonders grossen Anklang fänden, weshalb man hier einen Schwerpunkt setze. So wird auch in dieser Saison das Dinnerspektakel mit dem Namen «Casino on Fire» (8., 10., 12. November) wieder stattfinden – und in Zukunft regelmässig auf dem Programm stehen. Diesem Anspruch Rechnung trägt ebenso der Türkische Festtag (28. Oktober), der das Bedürfnis nach ­Kultur und Gaumenfreuden gleichermassen erfüllt. Traditionelles aus noch weiterer Ferne – wenn auch ohne Essen – liefern unter anderem das Renato-Borghetti-Quartett mit brasilianisch kolorierter Worldmusic (20. September), die karibischen Rhyth­mus­kings Michel Camilo und Eliel Lazo (9. November) oder der afrikanische «Shootingstar» Fatoumata Diawara aus Mali (15. November).

Für beste Unterhaltung mit etablierten Schweizer Grössen ist ebenfalls gesorgt: Sei es Dodo Hug (4. Oktober), die scharfzüngige Hazel Brugger (28., 29. März) oder eine multiple Gardi Hutter (30. März). Wer lieber Oper und Theaterklassiker mag, der wird sich insbesondere für den «Sommernachtstraum» mit dem Theater Freiburg (21. Februar) oder für «Così fan tutte» mit der sich wiederholt bewährten Kammeroper München (17. März) interessieren.

Das Klavier hat auch in der neuen Saison mehrere grosse Auftritte im Theater Casino Zug. Marc-André Hamelin (5. Dezember) etwa ist gefeierter Starpianist und Geheimtipp zugleich (Zitat Samuel Steinemann). Und Jan Lisiecki (24. Februar) wird als Jungstar mit enormem Potenzial an der Tastatur gehandelt. Und mit dem bekannten einheimischen Klavierduo Soós-Haag (24. März) rollen gleich zwei schnittige Flügel auf die Bühne.

Besonders stark vertreten ist wiederum die Sparte Tanz, die in Zug erfahrungsgemäss ein breites Publikum findet. So wird die junge, enge Zusammenarbeit der TMGZ mit dem Young Dance Festival (12.–16. September) weitergeführt. Und mit ambitionierten Formationen wie der Divadlo Štúdio tanca (17. November) oder dem Spellbound Contemporary Ballet (16. Dezember) werden ganz unterschiedliche tänzerische Akzente gesetzt. An dieser Stelle ist mit der Show «Breakin’ Mozart» (29. November) ein turbulentes Spektakel hervorzuheben, das die gefühlt Lichtjahre voneinander entfernten Genres von Wiener Klassik und neuzeitlichem Breakdance auf originelle und überaus akrobatische Weise zusammenführt.

Viel zu lachen

Für heitere Abende im Theater ­Casino ist ebenfalls ausreichend gesorgt. Sei es mit der Slapstick-Komödie «The Show Must Go Wrong» (24. Oktober), mit der Comedynummer «Der Kredit» mit Patrick Frey und Philippe Graber (14. März) oder dem Duo Ursus & Nadeschkin (9., 10. Mai).

Die Erwähnungen sind bei weitem nicht abschliessend. Eine Vielzahl an weiteren namhaften und auch neu zu entdeckenden Formationen sowie Einzelkünstler aus allen Ecken und Enden der Unterhaltungsbranche findet in der anstehenden Saison den Weg auf die ehrwürdigen Bühnen des Theater Casino. Das Programm ist aufgeschaltet, der Vorverkauf im Gange. (Andreas Faessler)