Das gemeinsame Musizieren ist unersetzlich

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Zug Kultur hat aufgrund der Coronakrise in die Runde gefragt. Verschiedene Institutionen, Vereine und Kulturschaffende haben geantwortet und sich zur aktuellen Situation Gedanken gemacht. Sie erzählen, wie sie das Virus getroffen hat, was sie gerade machen und wo ihre Hoffnungen sind.

  • Die Klavierlehrerin Irene Rubio im Alltag mit Fernunterricht. (Bild Daniel Vayman)
    Die Klavierlehrerin Irene Rubio im Alltag mit Fernunterricht. (Bild Daniel Vayman)

Zug – Dieser Artikel ist in der Juni-Ausgabe des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den anderen Artikeln.

Deborah Annema, Prorektorin, Musikschule Zug

«Wie kann Musik unterrichtet werden, wenn die Musikschule geschlossen wird? Eine Antwort auf diese Frage musste das Rektorat gemeinsam mit den Lehrpersonen der Musikschule Zug schnell finden. Wenige Tage nach der verordneten Schliessung wurde von Präsenzunterricht auf Fernunterricht umgestellt.

Die konkrete Umsetzung war den Lehrpersonen freigestellt. Der Prorektor der Musikschule Zug, Cyrill Schürch, hat die Umstellung eng begleitet. Er schildert, dass sich rasch zwei Arten von Fernunterricht herauskristallisiert hatten: Die erste Form bildet der Live-Unterricht via Video- Konferenz. Die zweite Art ist der Offline-Unterricht. Dafür machen die Schülerinnen und Schüler Audio- oder Video-Aufnahmen und schickten sie den Lehrpersonen. Diese geben dann ein ausführliches Feedback. ‹Als Musikschule dürfen wir zu Recht stolz darauf sein, wie sich unsere Lehrpersonen für die Schule und den Unterricht angestrengt haben. Den erzwungenen Schritt in die digitale Welt des Fernunterrichts konnten wir so meistern›, so Pro­rektor Schürch.

Für Rektor Mario Venuti ist klar, dass Fernunterricht nicht optimal ist für Musik: ‹Uns hat vor allem das gemeinsame Musizieren in den grossen Ensembles und in den Chören gefehlt. Auch der Tanzunterricht hat nicht stattfinden können.› Trotzdem bringt die ungünstige Unterrichtssituation auch neue Möglichkeiten und Erfahrungen mit sich. Mario Venuti meint dazu: ‹Wir werden gemeinsam mit der Lehrerschaft diskutieren, welche neuen Unterrichtsformen wir vielleicht in Zukunft integrieren können. Die Musik lebt aber von Begegnungen, den gemeinsamen Proben und Aufführungen.›»