Burgfest bringt Zugern fremde Kulturen näher

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Kulinarisches, Musik und Tanz aus aller Welt gibt es dieses Wochenende rund um die Burg Zug. Im Rahmen des Burgfests finden auch Führungen durch die Sonderausstellung «Anders.Wo» sowie Filmvorführungen statt.

  • Auf der Burg Zug gab es gestern Köstlichkeiten und Handwerk aus verschiedensten Kulturen zu entdecken. (Bilder Maria Schmid)
    Auf der Burg Zug gab es gestern Köstlichkeiten und Handwerk aus verschiedensten Kulturen zu entdecken. (Bilder Maria Schmid)

Zug – Im Burggraben duftet es herrlich nach Köstlichkeiten aus aller Welt, denn dort werden Spezialitäten aus Bosnien, Spanien, Finnland und der Türkei serviert. Ob süss oder salzig, scharf oder mild – die Besucher schlendern neugierig an den Ständen vorbei und lassen sich die Leckereien anschliessend schmecken. «Mit dem Burgfest wollten wir jenen Leuten, die an der Sonderaustellung ‹Anders.Wo› mitgewirkt haben, die Möglichkeit bieten, sich noch einmal zu präsentieren», erklärt Miriam de Sepibus, Verantwortliche Marketing und Kommunikation der Burg Zug. «Weiter soll die Zuger Bevölkerung einerseits die Chance haben, einen Blick in die kulturelle Vielfalt des Kantons zu werfen und andererseits, die eigene Geschichte neu zu entdecken.» Mitgewirkt an der Sonderausstellung haben Menschen mit eigenen Migrationsgeschichten oder jene, die ebensolche der Vorfahren zu erzählen wussten. Auch am Burgfest finden Führungen durch die Sonderausstellung statt, die zahlreiche Geschichten über Aus- und Einwanderung im Kanton Zug auf äusserst anschauliche Weise im Gewölbe der Burg präsentiert.

Ausserhalb der dicken Mauern finden im Burghof bosnische Volkstänze zum Mitmachen statt. In langen Röcken und mit Blumen im Haar schreiten die Tänzerinnen grazil voran. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es den jungen, engagierten Tänzerinnen, Zuschauer zum Mittanzen zu bewegen, sodass bald zahlreiche Besucher leichtfüssig über das weiche Gras wippen. Die freudigen Gesichter und fröhliche Augen verraten – die kecken Tänze begeistern Zuschauer wie Tänzer gleichermassen. «Besonders an dieser Art des Volkstanzes ist, dass es Dutzende Arten gibt und kein Tanz wie der andere ist», verrät Aldina Paratusic aus Luzern, welche von klein auf vertraut ist mit bosnischem Volkstanz. Bald zieht auch das Tempo der Musik an, immer schneller wirbeln die Tänzer über die Grasfläche, machen zwei Schritte vor, zwei zurück und konzentrieren sich dabei stets auf den nächsten Schritt. «Am Anfang ist ein solcher Tanz anstrengend, denn er braucht einiges an Kondition. Doch mit der Zeit und wöchentlichem Training gewöhnt man sich daran», weiss Ena Mahic aus Küssnacht, die ebenfalls in der Tanzgruppe ist. Die Herzen der Zuschauer konnten sie mit den beschwingten Tänzen für sich gewinnen.

Mit jeder Stufe etwas mehr Zuger Geschichte

Auch ein Blick auf die zugerische Geschichte darf nicht fehlen, so öffnet die Burg Zug Tür und Tor nicht nur für die Sonderausstellung, sondern ebenfalls für die Dauerausstellung. Erklimmen die Besucher die steilen Stufen im Inneren der Burg, so entdecken sie Stock für Stock ein Stück Zuger Geschichte. Neben sakraler Kunst, Sammelstücken aus der Natur und der Ladeninventur der Drogerie Luthiger begeistern die Wandmalereien und schweren Felderdecken. 

Am Sonntag geht das Burgfest in die zweite Runde, wo die Besucher natürlich wieder kulinarisch verwöhnt werden und Führungen besuchen können. Weiter finden Lesungen mit Barbara Gunasekaram zu «Vanakkam – Kein Weg zurück» statt, ein Musiktheater und Filmvorführungen. Die Jüngsten finden ihr Glück im Bilderbuchworkshop «Das Streichholzschachtel-Tagebuch». Eine gute Gelegenheit, Zug neu zu entdecken. (Vanessa Varisco)