Kunst und Kulinarik ergänzen sich

Dies & Das

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Kulturspektakel und Gaumenfreuden zur gleichen Zeit: Auf dieses Konzept will man sich im Theater Casino mehr konzentrieren. Damit sollen vorhandene Ressourcen und Stärken gezielt genutzt und verbunden werden.

  • Im historischen Casinosaal wird das Publikum vermehrt Kultur und Essen zugleich konsumieren: TMGZ-Intendant Samuel Steinemann (links) und Niculin Peter, Leiter des Restaurants Theater Casino, decken die festliche Tafel. (Bild Stefan Kaiser)
    Im historischen Casinosaal wird das Publikum vermehrt Kultur und Essen zugleich konsumieren: TMGZ-Intendant Samuel Steinemann (links) und Niculin Peter, Leiter des Restaurants Theater Casino, decken die festliche Tafel. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Kunst- und kulturinteressierte Menschen wollen über alle Sinne erreicht werden. Immer mehr Veranstalter werden sich dessen bewusst und kombinieren das Bühnengeschehen mit dem gleichzeitigen leiblichen Wohl des Publikums, weil das dem Anschein nach gut ankommt, wie auch die Verantwortlichen im Theater Casino feststellen.

Der Zuger Kulturtempel ist allein von der organisatorischen Ausgangslage mit dem hauseigenen Restaurant für derartige Kombiveranstaltungen prädestiniert – und will nun gezielt einen neuen Schwerpunkt setzen. «Der grosse Zulauf bei bisherigen Anlässen solcher Art hat uns gezeigt, dass das Publikum es schätzt, den Kultur- mit dem Gaumengenuss zu verbinden», weiss Niculin Peter, Geschäftsleiter des Restaurants Theater Casino, das von Gammacatering betrieben wird. «Die Leute wollen nach einer Vorstellung mit möglichst vielen Emotionen und Eindrücken nach Hause gehen», fügt Intendant Samuel Steinemann an, «und hinsichtlich dessen wollen wir unsere Stärken im Haus nutzen.»

Erfahrungsaustausch mit Winterthur

Beim Theater Casino Winterthur, wo man bereits seit längerem bewusst auf das Konzept Kultur und Kulinarik setzt, holten sich Steine­mann und Peter Inspiration und betrieben Erfahrungsaustausch, um die Wissensgrundlage für den verstärkten Programmschwerpunkt zu erweitern. Einige Erfahrungswerte hat man bereits mit dem regelmässigen Format Keynote Jazz, wo Bands im Restaurant aufspielen und das Publikum währenddessen Speis und Trank konsumieren kann. Das Konzept soll also künftig auch im grossen Festsaal angewendet werden; dessen prächtiges Erscheinungsbild wird mit festlich gedeckter Tafel an runden Tischen für acht bis zehn Personen das Geschehen auf der Bühne besonders intensiv erlebbar machen. Der Ablauf wird geschickt choreografiert, die einzelnen Gänge – in toto ein klassisches Festmenü – zum passenden Zeitpunkt serviert.

Das aktuelle Spielprogramm im Theater Casino sieht folglich mehrere grosse Anlässe vor, welche auf genau diesem Konzept beruhen. Der grösste von ihnen – «Casino on Fire» im November – ist ein sogenanntes Dinner Spektakel, bei dem namhafte Schweizer Künstler auftreten, während das Publikum ein Festmenü mit vier Gängen serviert erhält – und sich dafür selbstverständlich nicht vom Stuhl erheben muss. Der Türkische Festtag Ende Oktober hebt ebenfalls Kunst und Kulinarik auf ein und dasselbe Level, wenn es zu traditioneller Musik aus der Türkei landestypische Speisen gibt. Und auch ein anderer Veranstalter, die Harmoniemusik der Stadt Zug, macht ihr grosses Konzert im Theater Casino Anfang November zu einer Dinnergala, wo Musik und Gaumenschmeichler sich zu einem festlichen Ganzen vereinen.

Ein Gesamterlebnis

Ausserhalb dieser Spezialanlässe setzt man beim Theater Casino schon länger auf kleine Specials, welche einen Bezug vom leiblichen Wohl zum auftretenden Künstler setzen. Sei es, dass bei einer britischen Slapstick-Komödie britisches Bier serviert wird, oder dass die Bar den Lieblingsdrink des auftretenden Solokünstlers ausschenkt. Solche kleinen Aktionen hätten sich in der letzten Spielsaison bestens bewährt, weiss Niculin Peter. «Es ist wichtig, dass sich die Kombination jeweils zu einem Gesamterlebnis ergänzt», meint Samuel Steinemann dazu.

Für den Ausbau des Programms und den verstärkten Fokus auf die Verbindung von Kultur mit Kulinarik können Steinemann und Peter auf die bestehende Zusammenarbeit der Theater- und Musikgesellschaft Zug mit Gammacatering aufbauen, die seit der Neueröffnung des renovierten Hauses besonders eng geworden ist. «Beide Teams verfügen auf ihrem Gebiet über viele Stärken und viel Erfahrung. Darum wollen wir sie also gemeinsam nutzen», kommen Samuel Steine­mann und Niculin Peter zum Schluss. (Andreas Faessler)

Hinweis
Detaillierte Informationen unter www.theatercasino.ch