Zugs Stadtmauer ist wieder in Schuss

Dies & Das

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Nach der umfassenden Sanierung der Zuger Stadtmauer rücken nun einige Abschnitte besonders ins Blickfeld.

Zug – Von berufener Seite liess sich der Verein Zuger Stadtführungen die umfassende Sanierung der Reste der Zuger Stadtmauer kürzlich näherbringen. Hieraus kann man unschwer ableiten, dass dieses Unterfangen nicht «bloss» Forschern respektive Forscherinnen und Führerinnen zu frischen Erkenntnissen verhilft, sondern obendrein auch breiten Bevölkerungsschichten nur schon rein optisch ein verbessertes Erscheinungsbild darbietet. Christof Rösch von der Abteilung Bauforschung und Mittelalterarchäologie der Denkmalpflege, ergänzt: «Die Mauer existiert in der Struktur der Stadt weiter.» 

Und zwar rückt nun besonders der Abschnitt südlich des Huwilerturmes von 1522–1524 zufolge von Rückbauten von Gebäuden buchstäblich ins Blickfeld der Passanten, welche übrigens den Verlauf des in den 1860er-Jahren entfernten Teils mittels Steinsetzungen im Asphalt verfolgen können. Der Spezialist stellt den Bau der 830 Meter langen, 7 Meter hohen und zirka 10 Hektaren Grund und Boden umgürtenden Mauer von 1478–1487 und 1518–1528 in den Gesamtzusammenhang einer städtischen Prosperität mit Erstellung von Rathaus, Kornhaus, Spital und Aufstockung des Zytturmes.

Eine landesweite Einmaligkeit

Und der Experte streicht heraus, dass sie unsere Vorväter als landesweite Einmaligkeit fundamental und komplett neu aus dem Boden stampften. 

Die gegenüber Erstürmungen seitens hochgerüsteter Armeen untaugliche Mauer konnte sich ebenso wenig gegen Angriffe von Witterung und Frösten wappnen, hinzu geriet noch der allmählich die Krone auflösende Bewuchs, sodass gemäss Rösch bloss noch die Abtragung bis zum gesunden Untergrund mit nachfolgendem Wiederaufbau in Frage kam, welcher unter bestmöglichem Erhalt bisheriger Substanz der Mauer für 50 bis 60 Jahre Stabilität sichern sollte.

Ein weiteres Problem verursachte der Wasserlauf. Durch die Erstellung einer Pfütze verhindernden Mauerschale bekam man diesen in den Griff. Stetige Hege und Pflege sorgen für das Ausbleiben des Gestrüpps auf und an der 1,5 bis 2 Meter dicken Mauer, welche ursprünglich analog der Luzerner Museggbefestigung wehrgangsfrei blieb, ehe man in den Jahren 1642/1643 einen solchen gedeckt aufsetzte und die hochrechteckigen Schicht-Scharten vermauerte. 

Wehrhaftigkeit und Grenzmarke

An der Schanz zeigte der Experte auf, wie man diesen Abschnitt der Mauer 1526 als Grabengegen-Mauer zusammen mit dem anschliessenden Stadtgraben errichtete. Das gesamte Bauwerk ordnet Christof Rösch trotz dessen Mängel als für eine Kleinstadt auf der Höhe der Zeit stehend ein und benennt als Funktionen ein Symbol der Stärke und Wehrhaftigkeit und eine Grenzmarke gegenüber der Landschaft.

Für den Verein Zuger Stadtführungen: Jürg Johner