Zuger Seefest geht neue Wege

Brauchtum & Geschichte

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Unter den neuen Organisatoren von Zug Sports emanzipiert sich das traditionsreiche Fest. Neu findet es über das gesamte Wochenende statt. Und wird unabhängiger vom Wetter.

Zug – Das Zuger Seefest kann kommen. «Wir sind ready to go», sagt OK-Präsident Daniel Schärer rund zehn Tage vor Festbeginn. Mit Blick auf den Stand der Vorbereitungen stellt der erfahrene Eventmanager fest: «Wer knapp zwei Wochen vor einem Anlass noch im Stress ist, der ist zu spät dran.» Schärer ist Präsident von Zug Sports und organisiert auch das «Zug Sports Festival» und «Aegeri on Ice». Die momentane Phase bezeichnet er als «Ruhe vor dem Sturm». «Es ist jetzt eine Konzentriertheit da, das Team ist gespannt», sagt er.

Am Samstag, 23. Juni dürfte es dann eng werden auf der Zuger Seepromenade. Schärer rechnet mit 20000 Gästen. «Wir haben alles daran gesetzt, dass wir parat sind für die vielen Leute und wir sind gespannt, wie es funktioniert», sagt er. Auch bei Regen ist für die Festival-Besucher gesorgt: Der Veranstalter hat in die Infrastruktur investiert, beispielsweise in neue Festzelte. «Eine Retro-Disco im Rigiblick-Zelt wird auch bei Wetterpech eine gute Party», sagt er. Mit der Retro-Disco werden am Seefest dieses Jahr neue Töne angeschlagen, das Zelt ist erstmals auf dem Gelände anzutreffen.

Zuger sollen sich treffen, ohne abzumachen

Bei Sonnenschein kann die Festgesellschaft am See an vielen kulinarischen Ständen vorbeiflanieren und dabei verschiedene thematische Zonen entdecken: Auf dem Gärbiplatz lebt die Folklore auf, auf der Rössliwiese regieren Rock und Pop; Reggae und Ska versetzen die Katastrophenbucht in Stimmung. Insgesamt treten an dem Fest 14 verschiedene DJs oder Bands auf. Der Eintritt ist frei. «Die Festival-Philosophie ist es, dass die Zugerinnen und Zuger sich am Samstag am See treffen, ohne dass sie abmachen müssen. Dann können sie das Feuerwerk zusammen schauen und miteinander einen schönen Abend verbringen», sagt Schärer.

Das Feuerwerk bezeichnet er als sein persönliches Highlight. «Das wird eine ziemliche Kiste», sagt er. Es findet bei jedem Wetter statt – ausser bei Sturm – und wird nicht verschoben. Für die Nachhausefahrt haben die Zuger Verkehrsbetriebe (ZVB) auch dieses Jahr besondere Verbindungen eingerichtet. Mehr dazu gibt es auf www.zugerseefest.ch.

Samstag ist eher laut, der Sonntag eher leise

Am Sonntag können Jung und Alt dann das Seefest erstmals am Sonntagsbrunch ausklingen lassen. «Der Samstag ist eher laut und der Sonntag ist eher leise», sagt Schärer. Zusätzlich zum bestehenden Angebot gibt es den ersten Zuger Seefest-Brunch. An einem Buffet à discrétion werden getreu dem Motto «vo Zug für Zug» regionale und saisonale Produkte wie Zopf, Rösti mit Spiegeleiern und Speck oder Früchte von den 33 Bäuerinnen des Zuger Bürinne Apéros offeriert. Weiter gibt es Getränke. Der Brunch kostet 59 Franken und Anmeldungen werden bis am 21. Juni auf der Webseite entgegengenommen. Für den Testlauf 2018 sind die Plätze limitiert.

Das Seefest hat in der Agenda der Zuger einen festen Platz. Die Erleichterung in Politik und Bevölkerung war entsprechend gross, als Schärer im Februar bekannt gab, die Organisation des Festivals von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug (FFZ) zu übernehmen. Diese konnte das Fest aus personellen und finanziellen Gründen nicht mehr stemmen, wird aber mit einem eigenen Stand am diesjährigen Festival vertreten sein.

«Die Zusammenarbeit mit den Behörden war im Vorfeld sehr gut», zeigt sich Daniel Schärer dankbar. Und er sagt: «Ich bin überzeugt, dass wir mit dem neuen Team rund um Projektleiterin Kathrin Sonderegger die jahrelange, sehr gute Vorarbeit der Freiwilligen Feuerwehr weiterführen können.» (Christian Tschümperlin)