Zum 334. Mal findet in Zug das Bäckermöhli statt

Brauchtum & Geschichte

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Immer nach dem Hauptbott der Zunft der Müller, Bäcker und Zuckerbäcker der Stadt Zug wird es in der Stadt Zug richtig laut.

Zug – Morgen ist es wieder so weit. Die Zunft und Bruderschaft der Müller, Bäcker und Zuckerbäcker der Stadt Zug hält ihr Hauptbott ab, die 334. Jahresversammlung. Immer am letzten Mittwoch des Monats Januar versammeln sich die Meister und Mitbrüder der Zunft und Bruderschaft der Müller, Bäcker und Zuckerbäcker der Stadt Zug am frühen Morgen zum Gottesdienst in der Liebfrauenkapelle in der Altstadt.

Nach einem gemütlichen Znüni mit Weisswein und Käsekuchen findet die offizielle Jahresversammlung im Gotischen Saal des Zuger Rathauses statt. Anschliessend schwärmen die Zünfter in die Kindergärten der Stadt Zug aus, um den Kleinsten über den Brauch und das Handwerk zu erzählen. Dass da natürlich auch Gebäck und Süssigkeiten mitgebracht werden, liegt auf der Hand.

Ehrengast ist der Erschaffer der Esaf-Skulptur

Am Mittag trifft man sich zum Essen im Restaurant Aklin, wo auch die Delegationen der anderen Zuger Zünfte und die Ehrengäste empfangen werden. Dieses Jahr ist der Skulpteur Stephan Schmidlin Ehrengast. Es werden launig-humorvolle Reden gehalten, gut getafelt und die Neuzünfter haben vor ihrer offiziellen Aufnahme eine knifflige Prüfung zu bestehen. Am späteren Nachmittag füllt sich der Fischmärt mit vielen Kindern und ihren erwachsenen Begleitern. Lauthals rufen sie «Bäckermöhli! Bäckermöhli!». Um 16.15 Uhr ist es dann endlich so weit: Der «wohlwiisi, geschträngi und fürsichtigi» neu gewählte Zunftobmann Hugo Trütsch tritt mit dem Zunftrat, den Zünftern und seinen Gästen auf den Balkon, um Mutschli, Lebkuchen, Wienerli, Guetzli und Orangen auszuwerfen. Das traditionelle Bäckermöhli findet eine halbe Stunde später vor dem Restaurant Ochsen seine Fortsetzung. Nach einem von der Zunftmusik begleiteten Marsch durch Neugasse und Altstadt wird der Tag mit Unterhaltung für Leib und Seele beschlossen. Wie jedes Jahr bieten die Bäckermeister in ihren Läden das Zuger Zunftbrot an, ein chüstiges, dunkles Brot mit Weizen- und Roggenanteil, dekoriert mit dem geläufigen Zunftbrezel und nach traditioneller Bäckerart gebacken. Am Bäckermöhli selber werden eigens für diesen Tag spezielle Zunftweggli aus Süssteig sowie ein Zunftmutschli ausgeworfen.

(Thomas Brändle, Meister)

Hinweis Infos: www.baeckerzunft.ch