Der Badjöggel ist heuer sportlich unterwegs

Brauchtum & Geschichte

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Seit dem Samstagabend herrscht der Badjöggel über Wylägeri. Es ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Dorf fest in Narrenhand ist.

Unterägeri – Die Narrenmutter Michèle Iten und der Ehrenbadjöggel Fridolin Bossard hatten die angenehme Pflicht, das Symbol der Wyl­ägerer Narrenfasnacht auf den Hochsitz zu hieven, von wo er den Dorfplatz überblickt.

Danach übernahm Narrenvater Felix Iten die Insignien der Macht, die ihn bis zur Abelüpfete am 5. März als «Verantwortlichen für das Dorf» auszeichnen. Das Motto der 56. Ausgabe lautet «Dä Badjöggel schwingt obä uf» und hat das Eidgenössische Schwingfest vom kommenden Sommer in Zug im Visier, das eines der Themen sein wird am Bühnenspiel vom Fasnachtssonntag.

Reime, die ins Schwarze treffen

Daneben, so war beim Gespräch mit dem Pressechef Dominik Iten zu erfahren, gibt es noch andere Vorkommnisse, die aus närrischer Sicht beleuchtet werden. Und zwar mit in Versform gehaltenen Sprüchen mit einer träfen Pointe. Auf die Frage nach dem Grund für ihre Zusage als Narrenmutter sagte Michèle Iten gegenüber unserer Zeitung, dass sie von klein auf eine begeisterte Fasnächtlerin gewesen sei. Und weiter: «Es ist ein Ehrenamt, das mich die Fasnacht auf eine ganz andere Weise erleben lässt». Als ein Ehrenamt bezeichnet es auch der Ehrenbadjöggel Fridolin Bossard, der als bisheriger «Nichtfasnächtler» so den Zugang zu einem Brauchtum findet, das in Unterägeri seit Mitte der 1960er Jahre zum Dorfleben gehört. Ein Beleg für einen gelebten Brauch ist auch die Tatsache, dass die Kinderfasnacht heuer ihr 30-jähriges Bestehen feiern kann. Und wie schon in den Vorjahren waren auch dieses Jahr wieder Vertreter aus dem süddeutschen Hornberg und aus Konstanz als Gäste vor Ort.

Die eigentliche Fasnacht beginnt am 25. Januar mit dem Ball des Ehrenpaares, dauert weiter bis zum grossen Umzug mit Bühnenspiel am Sonntag, 3. März, und endet schliesslich mit der Abelüpfete am Güdelzischtig. (Hansruedi Hürlimann)