Hat die Feuerwehr tatsächlich ein Rad ab?

Brauchtum & Geschichte

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Das Fasiblatt behandelt mitunter naheliegende Themen mit mehr oder weniger kreativen Ansätzen. So muss für die Lösung in Sachen Kiesabbau eine Nachbargemeinde dran glauben. Zudem geht die Redaktion auf ein Gerücht ein.

Cham – Das Fasiblatt greift natürlich die vergangenen Wahlen auf und stellt den Chamer Gemeinderat mit eigenwilligen Namensgebungen vor: Aus Rolf Ineichen wird «Rolf Imseichen», aus Christina Blättler «Christina Blättler vom Einmeter», aus Drin Alaj «Drin Alajn zu Hause», aus Arno Grüter «Arno Chrüüter», und aus Georges Helfenstein «Morges Helfenstein».

Neben dem üblichen Sauglattismus wartet das acht Seiten umfassende Fasiblatt wie gewohnt auch mit einer Menge (nützlicher) Informationen zur aktuellen Fasnacht auf. Die tun not, findet am Sonntag in der Ennetseemetropole doch wieder der alle zwei Jahre stattfindende Umzug statt. Nicht mehr durchgeführt wird der Fasnachtsball der Guggenmusig Hirsegeischter heute Abend im Lorzensaal. Er war in den letzten Jahren sehr schlecht besucht. Stattdessen richtet die Gruppe auf dem Dorfplatz einen Anlass aus, der kostenlos zugänglich ist.

Das Abstimmungsergebnis war im Voraus bekannt

In den gegenwärtigen Tagen tritt auch das Chamer Fasnachtsoberhaupt Hans Griitehirse gelegentlich in Erscheinung. Der stets schweigende Zeitgenosse beweist mit seinen Schnitzelbänken im Fasiblatt, dass er der Sprache durchaus mächtig ist. Diesmal hat er sich sogar als Visionär erwiesen: Informationen aus dem Redaktionszirkel zufolge, hatte er schon vor der Abstimmung Anfang Februar gedichtet, dass die Kanti Ennetsee ein Phantom sein wird. Griitehirse sollte nach dem Wunsch der Fasnachtsorganisatoren übrigens in Form eines Wegs verewigt werden. Daraus wird nichts, weil der Gemeinderat die Figur als «zu wichtig» erachtet, als dass nur ein Weg nach ihr benannt werden soll, wie aus dem Fasiblatt hervorgeht. Er suche nach einer angemessenen Alternative und werde im Frühling darüber informieren. Zur Debatte stünden der Kirchplatz («Hans-Griitehirse-Square»), der Mandelhof («Neu Hanshof»), die Bärenbrücke («Hansbrugg») und der Hirsgarten («Hansgarten»).

Das Fasiblatt kennt auch die Lösung für die von der Politik angestrebte, aber bekämpfe Vergrösserung des Kiesabbaugebiets: Statt in der Hublezen nach Kies zu graben, soll das Nachbardorf Steinhausen «abgetragen» werden. Die Einwohner von Steinhausen würden auf dem Campingplatz im Brüggli untergebracht. «Für Steinhausen ist das ein absoluter Gewinn! Wir haben so endlich Seeanstoss, und die Umsiedelung wertet unsere Gemeinde um ein Vielfaches auf!» wird der neue Steinhauser Gemeindepräsident, «Hans Staubig», zitiert.

In Cham gibt es mittlerweile eine kleine, aber feine Wagenbauszene. Pech hatte jedoch die Feuerwehr mit ihrer sogenannten Brändlihütte, glaubt man der Gerüchteküche: So soll während einer Fahrt ein Rad abgefallen sein, wonach die Polizei den Einsatz des Wagens untersagte. Umso überraschender ist, dass das Fasiblatt in seiner Übersicht die Brändlihütte «ohne Rad» als Fasnachtsbeiz bei der Schwingerhalle aufführt.

Man wird sich wohl selbst ein Bild machen müssen, ob das stimmt. Denn wer tatsächlich ein Rad abhat, ist im Fasiblatt nicht immer offensichtlich. (Raphael Biermayr)