Jetzt fällt der letzte Vorhang

Musik

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Nach 14 Jahren geht Morgen Samstag im Kreuzsaal eine Ära zu Ende. Die Macher von Live in Cham verabschieden sich mit dem Bluesrocker Aynsley Lister, bei dem auch ein Luzerner sein Können an der Gitarre zeigt.

  • Die einmalige Clubathmosphäre von Live in Cham im Kreuzsaal, wie hier beim Konzert der US-Amerikaner The Delta Saints aus Nashville, endet mit dem morgigen letzten Konzertabend und den Auftritten des Schweizers Dominic Schoemaker und des Briten Aynsley Lister. (Bild Charly Keiser)
    Die einmalige Clubathmosphäre von Live in Cham im Kreuzsaal, wie hier beim Konzert der US-Amerikaner The Delta Saints aus Nashville, endet mit dem morgigen letzten Konzertabend und den Auftritten des Schweizers Dominic Schoemaker und des Briten Aynsley Lister. (Bild Charly Keiser)

Cham – Morgen ist im Kreuzsaal in Cham eine Riesensause angesagt. «Es soll ein unvergesslicher Schlusspunkt werden», sagt Martin Kaufmann von Live in Cham. Viele, die sich Tickets für das Konzert mit dem Schweizer Dominic Schoemaker und dem Briten Aynsley Lister gesichert haben, werden nebst Spass auch Wehmut empfinden. Dies, weil morgen Abend die Konzertserie Live in Cham nach 14 Jahren für immer endet.

Schluss, aus, definitiv. «Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist», sagt Kaufmann und schliesst kategorisch aus, dass Live in Cham dereinst wieder auferstehen könnte. «Alles hat eine Ablaufzeit und unsere ist da», wiederholt Kaufmann den Satz, den er in unserer Zeitung schon Anfang Jahr zum Besten gegeben hat. Die Chollerhalle habe früher keine derartigen Konzerte organisiert, wie sie Live in Cham anbiete, und habe in den letzten Jahren tüchtig aufgerüstet, sagte Kaufmann damals: «Wir haben uns gefragt, ob wir unsere Nische noch besetzen müssen und ob es uns überhaupt noch braucht?» Denn anders als heute sei der Konzertmarkt in Zug vor 14 Jahren trocken gewesen.

Mulmiges Gefühl

«Unser Ding war es immer, dass in Zug etwas läuft», schaut Kaufmann zurückt: «Markus, Polo, Christoph und mich hat es immer sehr motiviert, dass unser Engagement von den Fans und den Chamern geschätzt worden ist. Es bestand die Gefahr, dass wir nachlassen. Darum ist das Ende auch richtig. Wir hören quasi auf dem Höhepunkt auf.» Gibt es trotzdem ein weinendes Auge? «Eher ein mulmiges Gefühl», antwortet Kaufmann. Denn langsam werde er sich bewusst, wie schön es gewesen sei, und kämen die Erinnerungen hoch.

Bleibt ihr vier Kollegen? «Ganz sicher», betont Kaufmann. Es sei bereits geplant, zusammen eine Musikreise zu unternehmen. Zum Beispiel nach Liverpool oder London. Sie seien zwar alle grundsätzlich verschieden. Aber die Musik habe sie verbunden und sie hätten toll harmoniert. «Ja». Er werde auch künftig Konzerte besuchen, sagt Kaufmann: «Und dabei werde ich die kleinen Konzertlokale der Innerschweiz bevorzugen.»

Der Meister und sein Lehrling

Mit dem Briten Aynsley Lister spielt morgen ein Bluesrocker der Extraklasse in Cham. Elf Alben mit feinstem Bluesrock zieren seine Webseite. Vor zwanzig Jahren startete der 42-Jährige seine Profikarriere als Musiker. Er schreibt die Songs, spielt Gitarre und singt. Seine Musik geht vom Bluesrock zu Rock und Pop.

Mit Lister und seiner Band gibt Dominic Hirschi alias Dominic Schoemaker sein virtuoses Gitarrenspiel zum Besten. So quasi als Lehrling. Der Luzerner begleitet Lister auf dessen Tournee und feiert morgen Samstag seinen 25. Geburtstag. Eine Sause scheint also bereits garantiert. (Charly Keiser)

Hinweis

Der morgige Konzertabend mit Dominic Schoemaker und Aynsley Lister beginnt um 21 Uhr. Türöffnung ist um 20 Uhr. Das Konzert ist ausverkauft.