Ein Lustspiel mit viel Witz

Theater & Tanz

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Die Theaterlüüt Risch Rotkreuz begeistern das Publikum mit einer schauspielerischen Topleistung. Und auch die Bühnenbauer verdienen ein Kompliment.

  • Der Standesbeamte Robert Jäger (gespielt von Thomas Koch), im Bild mit Boutique-Inhaberin Julia Gerber (Cécile Arnosti), zieht alle Register seines Könnens. (Bild Stefan Kaiser)
    Der Standesbeamte Robert Jäger (gespielt von Thomas Koch), im Bild mit Boutique-Inhaberin Julia Gerber (Cécile Arnosti), zieht alle Register seines Könnens. (Bild Stefan Kaiser)

Rotkreuz – Am Samstagabend feierten die Theaterlüüt Risch Rotkreuz ihr 25-Jahr-Jubiläum mit der Premiere des Lustspiels «Der Mann, der sich nicht traut» von Curth Flatow. Die Mundartübersetzung des Stücks, das erst zum zweiten Mal in der Schweiz aufgeführt wird, stammte aus der Feder der Re­gisseurin Hanni Eigel, der ein mehrmaliger Bühnenwechsel vorschwebte. Als Hanni Eigel im vergangenen November uner­wartet verstarb, gelang es den Theaterlüüt, Guido Kessler als Regisseur zu verpflichten. Der erfahrene Theatermann gesteht: «Ich benötigte rund einen Monat, um mich mit dem Stück und den Gedanken der Hanni Eigel auseinanderzusetzen und eigene Ideen einbringen zu können.» Guido Kessler schiebt nach, er habe den Schauspielerinnen und Schauspielern den nötigen Freiraum gelassen, ihre Rollen nach ihrem Gutdünken gestalten zu können. 

Es hat sich gelohnt. Alle Akteure verkörpern ihre Rollen perfekt. Sie liefern eine sprachlich und mimisch-gestisch hervorragende schauspielerische Topleistung ab. Genauso wie die Bühnenbauer, die vor den Augen des staunenden Publikums einen mehrmaligen Bühnenbildwechsel vornehmen.

Kommt es zum grossen Knall?

«Dr Maa wo sich ned trout» weist viele filmreife Szenen auf, die das Publikum mit Lachsalven und Applaus quittiert. In der Hauptrolle zieht der Standes­beamte Robert Jäger (Thomas Koch) alle Register seines Könnens. Selbst ein professioneller Schauspieler könnte unangenehmen Schmerz, tief empfundenes Leid, ausgelassene Freude und überschwängliche Begeisterung nicht besser ausdrücken als Thomas Koch. Nach jeder Trauung empfindet der von Sonja Künzli (Judith Wismer) geschiedene Standesbeamte unangenehme Magenschmerzen. Er leidet, als ihm sein Sohn Patrik (Marcel Roos) kundtut, dass er seine attraktive Freundin Gaby Nötzli (Beatrice Kälin) heiraten wolle. Ausgelassen freut sich Robert Jäger einzig auf jeden Dienstagabend, den er bei seiner Sekretärin Susi Lamm (Trix Anderhub) verbringt. Und überschwänglich begeistert ist er von einem Besuch im Ristorante Da Angelo von Angelo Rigazzi (Nino Fiannaca). Dass der Standesbeamte nach dem Besuch des Ristorante Da Angelo im Bett der Boutique-Inhaberin Julia Gerber (Cécile Arnosti) landet, verspricht ein turbulentes Finale. Julia Gerber ist nämlich die Tante von Gaby Nötzli, der Freundin seines Sohnes Patrik. Die Lage spitzt sich zu, als Susi Lamm von Robert Jägers Seitensprung erfährt. Und als der amerikanische Pilot Teddy Bennet (Jonas Morach) und der stellvertretende Standesbeamte Armin Matter (Gilbert Gradinger) unerwartet auftauchen, scheint das Desaster perfekt zu sein. Kommt es zum grossen Knall – oder nimmt die Geschichte eine unerwartet erfreuliche Wendung? 

Thomas Koch sagt nach der Aufführung: «Dieses Lustspiel beinhaltet sehr viel Witz. Es macht uns Schauspielern unglaublich Spass, auf der Bühne zu stehen.» Das am Ende der Vorstellung lange applaudierende Publikum ist ebenso begeistert wie der Regisseur Guido Kessler. Er sagt zu Recht: «Ich ziehe den Hut vor den erbrachten Leistungen der Schauspielerinnen und Schauspieler und des Bühnenbauteams.» (Martin Mühlebach)

Hinweis
Weitere Aufführungen: Dienstag, 17. April; Mittwoch, 18. April; Freitag, 20. April, und Samstag, 21. April, jeweils um 20Uhr im Zentrum Dorfmatt in Rotkreuz.