Wo Fantasy-Welten aufeinandertreffen

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Ein Besuch an der ersten Zentralschweizer Fantasy-Convention in der Shedhalle war für jeden Fan ein Muss. Aussteller wie Besucher zeigten grosse Leidenschaft – ausgefallene Kostüme inklusive.

  • Beim Cosplay geht es darum, einen Charakter aus einem Film, Game oder Comic möglichst originalgetreu darzustellen. (Bild Roger Zbinden)
    Beim Cosplay geht es darum, einen Charakter aus einem Film, Game oder Comic möglichst originalgetreu darzustellen. (Bild Roger Zbinden)

Zug – Die Shedhalle ist am Wochenende fest in der Hand von Fantasy-Fans gewesen. Mit über 20 Ausstellern und Künstlern sowie abwechslungsreichem Programm hat die UniCon Winter 2018 auf 650 Quadratmetern alles geboten, was das Fantasy-Herz begehrt. Am Samstag stand Cosplay im Vordergrund, am Sonntag war Fotografie das Hauptthema.

Beim Cosplay geht es darum, einen Charakter etwa aus einem Film, Game oder Comic möglichst originalgetreu darzustellen. So begegnete man am Samstagnachmittag etwa Prinzessin Leia, Captain Jack Sparrow oder dem Videospiel-Charakter Zelda, die alle mit einer beeindruckenden Leidenschaft und Authentizität verkörpert wurden.

Grosser Zusammenhalt in der Szene

Patrick Amrhein, Vize-Präsident des Eventveranstalters Unreal Entertainment und Hallenchef, erklärt, warum es endlich Zeit für die erste Zentralschweizer Fantasy-Convention geworden ist: «In Zürich oder Basel sind Fantasy-Conventions schon relativ etabliert, dass es auch in der Zentralschweiz eine Szene dafür gibt, zeigt der grosse Andrang. Da sowohl ich als auch andere aus unserem Verein aus Zug sind, wissen wir um die Standortvorteile und sind sehr glücklich, den Event so durchführen zu können – auch freut es uns, dass viele lokale Geschäfte heute hier vertreten sind.» Der grosse Aufwand hebe sich durch die Leidenschaft wieder auf, so Amrhein weiter: «Der Zusammenhalt in der Szene ist riesig, was mir auch heute wieder auffällt und enorm schön ist.» Obwohl vor allem Junge sich im Cosplay engagieren, sei die Faszination für die Fantasy-Welten auch bei Erwachsenen weit verbreitet: «Kinder, die in den 1970er-Jahren mit ‹Star Wars› aufgewachsen sind, sind heute Väter und tauchen gemeinsam mit ihren Kindern erneut in das Franchise ein, das bis heute nichts an seinem Reiz eingebüsst hat.»

Vom Lego-Stand über Anime-Kunst bis zum Gaming-Bereich, es kommt niemand zu kurz. Mareike Rademacher aus Deutschland ist Mode-Designerin und hat sich auf den faszinierenden Stil des Steampunks spezialisiert, der dem Besucher gleich ins Auge sticht: «Steampunk fällt in den Bereich des Retro-Futurismus – ich verwirkliche in meiner Mode eine Zukunftsperspektive, wie sie in früheren Zeiten vorgestellt wurde.» Für das Kleiden in diesem Stil verwende man den andächtigen Ausdruck des «sich gewanden». Zur Inspiration für ihre Mode brauche sie nicht stundenlang Jules Verne zu lesen, meint Rademacher mit einem Schmunzeln: «Ich finde Inspiration in den kleinsten Dingen im Alltag.»

Via Facebook hat Ahmed Abdelghafar vom Event erfahren und bereut den Besuch kein bisschen: «Ich bin ohne Erwartungen hergekommen und fühle mich hier sehr wohl. Da ich gerne game und Fantasy-Welten mich faszinieren, komme ich hier auf meine Kosten – ausserdem ist die Stimmung toll.» (Nils Rogenmoser)