Donnerstag 14. Mai 2020

Abgesagt. Sebastian Krämer – Im Glanz der Vergeblichkeit

Theater & Tanz

Rathus-Schüür, Baar

Man weiss nicht, wer mehr zu bedauern ist, der Jammerlappen oder die, die er nass macht – während sich zeitgenössischer Deutschpop in der Exaltierung von Emotionen gefällt, verlegt Sebastian Krämer, Kabarett- und Chansonpreisträger, sich aufs Gegenteil: beispielhafte Contenance als Umzäunung beispielloser Abgründe.
Vergnügte Elegien (ein Genre, das zu diesem Zweck eigens erfunden werden musste) führen den Beweis: Schlimmes kann durchaus bekömmlich sein – je nachdem, wie man es anrichtet. Die Quellen, aus denen diese etwas anderen Stimmungslieder schöpfen, sind dunkel. Dramatis personae: eine Puppe im Garten, eine Skulptur von Barlach, die Kinder einer geläuterten Hexe im Linienbus, Mops und Bienenstich.
In den Kommentaren gibt sich Krämer kapriziös, in den Liedern lieblich bis derb. Sein musikalisches Vokabular reicht von Swing bis Wiener Schule. Und je burlesker die Fassade, desto filigraner die Botschaft. Dr. Eckart von Hirschhausen über Sebastian Krämer: »Er ist ein Hochgenuss. In einer Riege mit Morgenstern, Ringelnatz und Kreisler. Glücklich das Land, das Talente schon zu Lebzeiten erkennt.«

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