«Wie arbeitet man für ein Hörbuch?»

Literatur & Gesellschaft

,

Der bekannte Zuger Jugendbuchautor Carlo Meyer hat sein Buch «Paradise Valley» nun auch als Hörbuch herausgebracht. Gelesen hat er höchstpersönlich.

Zug – Carlo Meyer, wie muss man sich die Arbeit an einem Hörbuch vorstellen? Wie viel Zeit braucht das zum Beispiel?

Das Hörbuch selber dauert 4 Stunden und 42 Minuten. Gelesen habe ich dafür 8 Stunden am Stück, das war recht schweisstreibend. Da ich alleine arbeitete, musste ich selber merken, wann etwas nicht optimal war, und die Szene noch mal aufnehmen. Das kam aber nicht nervtötend oft vor. Viel länger dauerten nachher Schneiden und Mastering – es war wochenlange Feinarbeit.

Probt man das Lesen vorher?

Ich hatte das Buch schon beim Schreiben zweimal aufs Handy gesprochen, um den Text auf diese Weise zu korrigieren. Wenn ich es höre, spüre ich besser, was noch nicht stimmt. So las ich also den Text fürs Hörbuch zum dritten Mal und hatte ihn schon gut im Ohr. Ich wollte einen bestimmten Sound des Erzählers, der zur Story passt. Deshalb habe ich eine Weile lang Aufnahmen gemacht, bis ich diesen Ton draufhatte.

Gab es auch Schwierigkeiten?

Ausgerechnet beim Studiotermin hatte ich eine leicht angekratzte Stimme. Das hat mich zuerst doch etwas beunruhigt. Aber dann hat es mir gefallen, weil es quasi im Stile von Robert de Niro oder Mick Jagger klingt. (are)

Hinweis
Der Jugendroman «Paradise Valley» ist als Trilogie konzipiert. Der erste Teil, der jetzt als Hörbuch erhältlich ist, erschien letztes Jahr. Teil 2 ist für diesen September geplant. Hauptfigur Lena erhält zum 16. Geburtstag einen mysteriösen Brief, der sie auf die Spur ihrer vor vielen Jahren verschollenen Mutter führt.