Wortspiele aussen – Literatur im Innern

Kunst & Baukultur

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Mitarbeitende von Zuger Institutionen erzählen über ihr Lieblingskunstwerk im öffentlichen Raum.

  • Heiri Scherer gestaltete die wortgewandte Fassade der Bibliothek Zug. (Bild PD)
    Heiri Scherer gestaltete die wortgewandte Fassade der Bibliothek Zug. (Bild PD)

Zug – Dieser Artikel ist in der Ausgabe Mai 2021 des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den weiteren Berichten über Lieblingskunstwerke im öffentlichen Raum.

Maria Nätscher, Bibliothek Zug

«Auf dem Weg zur Arbeit fallen sie mir ins Auge: die Begriffspaare auf der Süd- und der West­fassade der Bibliothek Zug. Beispielsweise liest man dort: ‹Alte Griechen und neue Sprachen›, ‹Lesehilfe und Sachverstand› sowie ‹Zeit und Musse›.

Assoziationen erwünscht
Was verbinden Sie mit den Begriffen? Für mich ist erstaunlich, wie vielfältig sich die Begriffspaare interpretieren lassen. Bei ‹Himmelblau und Rosarot› denke ich an die Signaturkleber auf den Bibliotheksbüchern. ‹Exotik und Erotik› bringt mich zum Schmunzeln, weil die Bibliothek Zug laut einer Onlinerezension zu wenig ‹Schmuddelheftchen› habe. Und ‹Snacks und Talks› verbinde ich mit der Bibliothek als Ort des Austausches und der Begegnungen – eine Facette der Bibliothek, die wir hoffentlich mit einer Verbesserung der Corona-Lage bald wieder verstärkt leben können.

Fassade reflektiert Innenleben
Die Beschriftung ziert seit Herbst 2017 die Fassade der Bibliothek Zug. Sie wurde vom Zuger Grafiker Heiri Scherer entworfen und ist im gleichen Stil gehalten wie die Beschriftungen an ehrwürdigen Gebäuden in der Altstadt. Die Begriffe verweisen auf die vielfältigen Funktionen der Bibliothek – für Jung und Alt, Leseratten und Filmjunkies, Deutsch- und Fremdsprachige – und stellen eine Momentaufnahme des sich stets wandelnden und wachsenden Angebots der Bibliothek dar. Zugleich deutet der grossräumige Freiraum auf der Fassade darauf hin, dass die Benutzer*innen die Möglichkeit haben, zusätzlich zur Medienausleihe das Leben in der Bibliothek mit eigenen Vorschlägen mitzugestalten.»

Fassadenbeschriftung der Bibliothek Zug von Heiri Scherer
seit Herbst 2017