Sonntag 1. März 2020

Chröpfelimee

Brauchtum & Geschichte

Zuger Altstadt, Zug

  • Datum 1.3.2020  17:30 - 23:00
  • Ort Zuger Altstadt, Zug
  • Link
  • Kategorie Fasnacht, Historischer Brauch
  • Zutrittskonditionen Gratis für alle / Freier Eintritt

Sängergruppen besuchen am Sonntag nach der Fasnacht die Chrööpfelimee-Paare und bringen ihnen ein heiteres Ständchen dar. Als Entgelt schwebt ein Korb mit Krapfen und Wein zu ihnen herab. Ursprünglich waren die Sänger damit noch nicht zufrieden und forderten «Chrööpfeli mee!», was dem schönen Brauch den Namen gab.
Die organisierende Zunft der Schneider, Tuchscherer und Gewerbsleute der Stadt Zug lädt Bevölkerung und Gäste herzlich ein, das Chrööpfelimee-Singen zu besuchen.

In der Stadt Zug hat sich ein alter Brauch erhalten, der immer wieder für eine ganz einzigartige Stimmung in den abendlichen Gassen sorgt. Sängergruppen durchstreifen die Altstadt und suchen die roten Lichter im Fenster. Dort bleiben sie stehen, rufen das frisch verliebte und erwartungsvolle Paar heraus und bringen ein Ständchen. Die Sänger haben sich vorbereitet für ihren Glückwunsch und erscheinen verkleidet, sei es als Herzkäfer, als Engel mit Federflügeln, als Bauarbeiter mit dem gelben Schutzhelm oder als eine Schar feierlicher Fräcke.

Und sie singen nicht nur von der ewigen Liebe, sondern flechten Neckereien und Spässe drein. Nach einiger Zeit schwebt zum Dank ein Korb mit Chroopfe und Wein herab in die Gasse, doch haben die Sänger noch nicht genug und fordern mehr von diesen Gaben.

Während der Fasnacht steht das Kostümieren und Intrigieren weit oben. Es wird gefestet, getanzt und Beziehungen kommen in heiterer Festlaune leichter zustande. Kommen Zwei sich näher, fällt das auch den Freunden auf und diese machen sich am Sonntag darauf mit einem Ständchen bemerkbar. Die Entstehung dieses Brauchtums, geboren aus Freude und einem Quäntchen Eifersucht, kann zeitlich nicht genau bestimmt werden, doch wird es in Schriften des 19. Jahrhunderts beschrieben als altgepflegte Sitte.

Der Trachtengruppe Zug fällt das Verdienst zu, dass sie Jahrzehnte lang diesen stimmungsvollen Brauch organisierte und selber den Massstab setzte für den liebenswürdigen Auftritt der teilnehmenden Gruppen. Anlässlich des  Jubiläums zu ihrem 600jährigen Bestehen übernahm die Schneiderzunft 2008 die Trägerschaft. Sie hat das Amt des Chrööpfelimee-Meisters geschaffen und ist stolz darauf, dass diese Überlieferung in das Verzeichnis der „Lebendigen Traditionen in der Schweiz“ aufgenommen wurde und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

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