Im Dampfer in der Etage geirrt

Brauchtum & Geschichte

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Die Leser des «Mostblattes» erfahren unter anderem, was der Gattin des Ex-Gemeinderats Paul Langenegger auf einer Kreuzfahrt passiert ist und wie die Feuerwehrleute für einmal auf dem Schlauch standen.

Cham – Er war immer für eine Geschichte gut: Der ehemalige Baarer Bauchef Paul Langenegger lieferte stets ordentlich Stoff für die Baarer Fasnachtspostille. Doch Ende 2018 hat sich Langenegger bekanntlich aus der Politik zurückgezogen. Was nun? «Existenzielle Zukunftssorgen plagen die Mostblatt-Redaktion», heisst es in der neusten Ausgabe. Wer wird künftig die Spalten des Blattes füllen? Die Antwort ist ganz leicht: Pauls Ehefrau Doris. Ihr ist nämlich auf einer Kreuzfahrt durch südostasiatische Gewässer ein Missgeschick passiert, das eine Erwähnung im Mostblatt mehr als verdient. Und hier die Geschichte: Als sich Paul einmal etwas früher schlafen legte, erkundete Doris den Luxusdampfer alleine. Nur blöd, dass sie ohne Schlüsselkarte ausgegangen war, wie sie auf dem Rückweg zur Kajüte bemerkte. Trotz «Gemaunze und intensivem Kratzen» seiner Gattin an der Tür wollte der «Paulimann» nicht öffnen. So überredete Doris einen Steward, die Tür zu knacken. Dies, um schliesslich festzustellen, dass sie sich in der Etage geirrt hatte: Sie trafen auf einen verschlafenen anderen Passagier, nicht aber auf den Gatten Paul. Das Mostblatt meint dazu: «Gräm dich nicht, liebe Doris. Paul muss gute Gründe haben, wenn er sich so früh schlafen legt. Auch wenn es deine Tür gewesen wäre, hätte er dich vermutlich nicht erkannt!»

Nicht nur ehemalige, sondern auch neue Baarer Gemeinderäte werden auf die Schippe genommen. «Kleider machen Leute» lautet der Titel der Anekdote, die von Zari Dzaferis Besuch an der Landammannfeier handelt. An diesem feierlichen Anlass wollte der Jungspund in seinen Alltagsklamotten teilnehmen. «Nachdem ihn einige (vermutlich bürgerliche) Politikerkollegen deswegen geneckt und aufgezogen hatten, bewies Zari, dass er ein Mann der Tat ist», schreibt das Mostblatt. So rief der SP-Mann kurzerhand seinen Bruder an, der ihm ein weisses Hemd und eine Fliege nach Steinhausen brachte. «Wer für einfache Probleme einfache Lösungen findet, macht als Politiker Karriere, vor allem, wenn er dafür andere rennen lässt!», kommen die Schreiberlinge zum Schluss.

Ein Bauer betreibt Etikettenschwindel

Für Lacher unter den Mostblatt-Lesern dürfte auch der Landwirt Beni Langenegger sorgen. Er musste eine Charge Schnaps aus der Pizzeria la Corona abholen, die er eben erst dorthin geliefert hatte. Der Grund: «Etikettenschwindel». Auf den Träsch-Flaschen prangte ein Zwetschgenwasser-Etikett und umgekehrt. Wie die Autoren der Fasnachtszeitung wissen, klebt «der Beni» die Etiketten jeweils erst kurz vor der Auslieferung auf, weil sie wegen der Luftfeuchtigkeit im Keller rasch fleckig werden. Und diesmal ist ihm offensichtlich eine «Velwechsrung» passiert. Der Ratschlag an den Bauern: «Beni, du solltest aus jedem Schnapsfläschli ein Schlückli probieren, bevor du ihm eine klebst. Vielleicht hängen dann die Etiketten mit der Zeit schräg, aber wenigstens inhaltlich korrekt. Das ruiniert dir zwar die Leber, rettet aber deine Geschäftsbeziehung.»

«Ruf lieber gleich dem Pepe!»

Wie füllt die Feuerwehr jeweils ihre Reisekasse? Mit dem Verkauf von Würsten und Pommes an der Fasnacht. Vor genau einem Jahr versagte die Fritteuse aber ausgerechnet dann, als die Schlange aus dem Zelt bis auf die Strasse reichte. «‹Jetzt muss der Pepe her!›, schnaubte der Standchef mit hochrotem Kopf», schreibt das Mostblatt. Am Ort des Geschehens eingetroffen, folgte der Bauchef der Fasnachtsgesellschaft Bruno Pepe (von Beruf Malermeister) dem Kabel der Fritteuse zurück bis zur Dose – nur um den herausgerissenen Stecker wieder einzustecken.

Die Brutzelei konnte weitergehen. Und das rät das Mostblatt: «Da standen die selbsternannten Wurst- und Frittenköche aber gehörig auf dem Schlauch. Wenn es bei dir einmal brennen sollte, ruf lieber gleich dem Pepe!» (Rahel Hug)