Wenn der Mann zur Hausfrau wird

Theater & Tanz

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Das Seniorentheater St.Johannes feiert mit der Komödie «Schatz, i bi doo» eine glanzvolle Premiere. 14 Schauspieler sind auf der Bühne zu sehen.

  • Eifersuchtsszenen sind vorprogrammiert: Frieda (Rita Pföstl) und Rupert Frisch (Peter Rindlisbacher) zweifeln an der ehelichen Treue. (Bild Stefan Kaiser)
    Eifersuchtsszenen sind vorprogrammiert: Frieda (Rita Pföstl) und Rupert Frisch (Peter Rindlisbacher) zweifeln an der ehelichen Treue. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Der Pfarreisaal St.Johannes in Zug ist am Freitag bis auf den letzten Platz besetzt, als der Vorhang zur Komödie «Schatz, i bi doo» von Jack Popplewell in fünf Akten fällt. Rupert Frisch (Théo Müller), der umsichtige Patron der florierenden Seifenfabrik Frisch & Co., freut sich über einen an Land gezogenen Grossauftrag und über die steigenden Aktienkurse. Kurz danach stirbt der tüchtige Geschäftsmann. Dessen Sohn gleichen Namens (Peter Rindlisbacher) übernimmt die Geschäftsleitung, während sich seine Frau Frieda (Rita Pföstel) zu Hause langweilt. Rupert Frisch junior gelingt es tatsächlich, die zuvor florierende Fabrik in den Ruin zu treiben. Frieda Frisch, die ihre vor 25 Jahren geschlossene Heirat als «Kapitalfehler» bezeichnet, schlägt ihrem Gatten, der nicht über seine Probleme sprechen will, einen Rollentausch vor. Rupert willigt knurrend ein.

Plötzlich taucht die Tochter auf

Während er seine Pflichten als «Hausfrau» mehr schlecht als recht erfüllt, hofft er insgeheim, seiner Gattin den kaum mehr abzuwendenden Konkurs der Seifenfabrik in die Schuhe schieben zu können.

Seine Hoffnung zerschlägt sich schnell. Frieda Frisch entpuppt sich als gewiefte Geschäftsfrau. Während Rupert tagsüber «nachbarliche Beziehungen» pflegt, macht Frieda Überstunden und reist mit Benny Hoch von Meeting zu Meeting. Sowohl Rupert als auch Frieda zweifeln an der ehelichen Treue. Eifersuchtsszenen sind vorprogrammiert. Rupert Frisch ist restlos bedient, als seine Tochter Gerda (Miriana Huber) ohne Ehemann, aber mit Zwillingen im Gepäck, von ihrem Amerikaaufenthalt nach Hause zurückkehrt. Frieda nimmt ihre Tochter und deren Kinder freudestrahlend in Empfang, während Rupert Gerda mit bissigen Sprüchen, wie «ohne Ehering und männliches Zubehör», von sich weist. Als Rupert erfährt, dass der Erzeuger seiner Enkel noch verheiratet ist, verhöhnt er Gerda mit den Worten: «Sie ist nicht verheiratet, aber der Vater.» Gerda, die nicht auf den Mund gefallen ist, kontert frivol: «Liebe ist vergänglich, die Lust ist lebenslänglich.»

Dem Publikum gefällt’s

In der Folge spielen sich umwerfende Szenen ab. Die in verschiedenen Rollen auftretenden 14 Schauspielrinnen und Schauspieler verblüffen das auf offener Szene lautstark applaudierende Publikum mit unnachahmlicher Mimik und Gestik.

Was passiert, als der Vater der Zwillinge unverhofft im Hause Frisch eintrifft, sei ebenso wenig verraten, wie die Komödie letztlich endet. Sicher ist, dass Regisseur Kurt Studer und seine Schauspielerinnen und Schauspieler eine absolute Glanzleistung vollbringen. Margrith Binggeli aus Rotkreuz sagt zu Recht: «Es hat sich einmal mehr gelohnt, das Seniorentheater St.Johannes Zug zu besuchen. Alle Protagonisten – vor, auf und hinter der Bühne – verdienen für ihre Leistungen Respekt, Anerkennung und ein dickes Lob.» (Martin Mühlebach)