«Wir wollen eine Plattform sein»
Kunst & Baukultur, Dies & Das
Patrick Bützer eröffnet direkt beim Bahnhof ein Atelier, in dem jeder seine Produkte ausstellen kann. Damit will er auch die Vielfalt der Stadt abbilden.
Zug – «Angefangen hat eigentlich alles mit den Socken», erzählt Patrick Bützer und schmunzelt. Zusammen mit dem Zuger Künstler Georg Krummenacher hat der 35-Jährige begonnen, solche zu designen. Dabei musste das Duo feststellen, dass es ziemlich schwierig ist, ein Produkt unter die Leute zu bringen, sprich die Socken in einem Geschäft präsentieren zu können. «Ich dachte mir, dass es wohl nicht nur uns so geht. Es gibt viele Leute, die Produkte entwickeln, die sie dann aber nirgends ausstellen oder verkaufen können», ist Bützer überzeugt. Das hat den Zuger schliesslich auf eine Idee gebracht, die er nun in die Tat umsetzt.
Patrick Bützer führt mit der Unterstützung von Freunden an der Zuger Alpenstrasse beim Bahnhof das Paettern Lightup Atelier. Das Konzept ist simpel: Die eine Hälfte der 30 Quadratmeter grossen Fläche im Erdgeschoss dient als Take-away, die andere als Ausstellungsfläche. Diese soll von jedem genutzt werden können, der etwas zu zeigen hat. Denn der Boden, die Decke und die Wände in diesem Bereich kann man pixelweise mieten. Die kleinste Ausstellungsfläche beträgt dabei 10 mal 10 Zentimeter und kostet 5 Franken im Monat.
Eine Verbindung zur Altstadt
Ausgestellt werden kann in dem Atelier so ziemlich alles von Schmuck über Kleider hin zu Kunst, Möbeln oder auch Gebrauchsgegenständen. «Ich habe überhaupt keine fixen Vorstellungen», gesteht Bützer. Er sei offen für alles und wolle sich von der Kreativität überraschen lassen. «Mein Ziel ist es, an guter Lage eine Plattform zu bieten», erklärt der Soziologe. Dabei geht es ihm auch darum, dass die Gegenstände nicht einfach nur ausgestellt werden. «Die Besucher sollen auch etwas über die Produkte erfahren, die wir präsentieren. Eigentlich wollen wir deren Geschichte weitergeben.» Je nach Produkt soll es dann auch möglich sein, dieses direkt im Atelier zu erwerben.
Eine weitere Idee sei, so Bützer, dass in dem Raum beim Bahnhof die Stadt Zug und ihre Vielfalt abgebildet werden. «Ich könnte mir auch vorstellen, dass wir beispielsweise Produkte von Geschäften in der Altstadt zeigen und die Leute so vermehrt in den Süden der Stadt bringen», präzisiert er. Auch das seien alles erst Ideen. «Wir wollen hier einfach ein weiteres Feld öffnen.»
Diverse Interessenten
Nach einem ähnlichen Prinzip wie die Ausstellungsfläche soll auch der Take-away-Teil funktionieren. «Wer gerne bäckt oder kocht, kann seine Sachen vorbeibringen, und wir verkaufen sie hier. Soweit dies gesetzlich möglich ist», sagt Bützer. «Es wäre schön, wenn wir dadurch eine vielfältige Palette an Esswaren anbieten könnten», berichtet der 35-Jährige.
Bis dies aber so weit ist, dauert es noch ein paar Wochen. Derzeit wird an der Alpenstrasse nämlich noch kräftig an der Einrichtung und am Feinschliff gearbeitet. Die offizielle Eröffnung findet voraussichtlich Anfang Juni statt. Trotzdem sind bereits einige Stellen neugierig geworden. «Ich habe Gespräche mit der Stadtentwicklung sowie mit Zug Tourismus geführt», erzählt der Initiant. Beide unterstützten das Konzept und könnten sich eine Zusammenarbeit vorstellen. Und damit sich auch die potenziellen Aussteller ein Bild vom Paettern Lightup Atelier machen können, findet übermorgen Freitag von 16 bis 20 Uhr ein Apéro statt. Bützer: «Man kann sich einen Eindruck des Raumes machen und uns gerne mit Fragen löchern.» (Samantha Taylor)
HinweisWeitere Informationen: www.paettern.ch