Gut gelauntes Publikum verzückt

Theater & Tanz, Musik

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Der mit befreundeten Sängern auftretende Männerchor begeistert mit ausdrucksvollen Melodien. Und die Theatergruppe strapaziert die Lachmuskeln.

  • Silvan Bircher als Anton Heinzer ist im Hungerstreik, und Tatjana Schelbert als Rosi Heinzer-Blatter macht zu seinem Leidwesen Frühstück. (Bild Stefan Kaiser)
    Silvan Bircher als Anton Heinzer ist im Hungerstreik, und Tatjana Schelbert als Rosi Heinzer-Blatter macht zu seinem Leidwesen Frühstück. (Bild Stefan Kaiser)

Hagendorn – Der Männerchor Hagendorn startet sein traditionelles Jahreskonzert mit einem Potpourri schöner Melodien von Carl Zeller, Ralph Benatzky und Johannes Brahms. Nach einer kurzen Pause gesellt sich der Männerchor Hämikon dazu. Die beiden von Silvia Baroni Scheurenberg geleiteten Chöre verzücken das gut gelaunte Publikum unter dem Motto: «Fründe singed mit Froid.»

Nach dem bombastischen Lied «Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre» von Ludwig van Beethoven geht es mit süffigen Melodien weiter mit dem Walzer «An der schönen blauen Donau» von Johann Strauss. Marc Strasser, der zusammen mit Kilian Erni witzig durchs Programm führt, bezeichnet diesen Walzer als «ersten Schlager der Musikgeschichte». Mit dem Chor der Matrosen aus der Oper «Der fliegende Holländer» von Richard Wagner und dem Chor der Gefangenen aus der Oper Nabucco von Giuseppe Verdi endet der offizielle Konzertteil mit einem wahren musikalischen Feuerwerk. Herbert Föllmi, der dem Männerchor Hagendorn seit 50 Jahren angehört und über 20 Jahre als Präsident vorstand, wird gebührend gefeiert. Heidy Stocker aus Cham meint: «Dieser Mann hat es verdient, geehrt zu werden», ehe sie sagt: «Das heutige wunderschöne Konzert hat mir sehr gut gefallen. Besonders beeindruckt bin ich von den kräftigen Männerstimmen, die den Chor der Gefangenen ausgezeichnet interpretiert haben.»

Hervorragendes Volkstheater

Die Theatergruppe unter der Regie von Armin «Pfindi» Werder sorgt mit «Alles beschtens greglet», einem Schwank in drei Akten von Bernd Gombold, für Lachsalven. Auf dem Hof der Jungbäuerin Rosi Heinzer-Blatter (Tatjana Schelbert) spielen sich kuriose Szenen ab. Rosis Schwiegervater Anton Heinzer (Silvan Bircher) will mit allen Mitteln einen Umzug ins Stöckli und die Vermietung von Ferienwohnungen verhindern. In der Zeitschrift «Herz Schmerz» sucht er für seine Schwiegertochter einen Mann. Es ist zu erahnen, dass alles aus dem Ruder laufen wird.

Rosis Mutter, Klara Blatter (Karin Holzgang-Gretener), eckt mit ihrem Putzfimmel an. Hermine Knieprig (Brigitte Niggli-Ineichen) bedient sich nach Lust und Laune an Rosis Eigentum. Die Postbotin Lisa Märkli (Gabi Schmidiger-Pfaff) ist auf der Suche nach dem richtigen Mann, und Meinrad Kümmerli (Toni Quni), der Doktor der Chemie, macht erstmals ungewollte Er­fahrung mit dem Grossvieh. Der Feriengast Philipp Hassmann (Ruedi Schelbert), der inkognito bleiben möchte, macht Rosi misstrauisch. Und da taucht auch noch der ältere Junggeselle Gustav Glitzer (Thomas Neurauter) als Heiratskandidat auf, der schnell den Durchblick verliert. Und was hat die aufgetakelte Sonja von Hardenberg (Patricia Bucher) auf dem Bauernhof verloren? Anton Heinzer glaubt, die Dinge auf seine Weise regeln zu können, um die lästigen Mitbewohner loszuwerden. Alles scheint bestens geregelt zu sein. Oder doch nicht? Tatsache ist, dass die Theatergruppe Hagendorn ein hervorragendes Volkstheater aufführt. (Martin Mühlebach)

Hinweis Weitere Aufführungen: Freitag, 25., 20 Uhr, Samstag, 26., 20 Uhr, Sonntag, 27. Januar, 15 Uhr, Mehrzweckhalle Hagendorn.