Von Janáček bis Suk

Musik

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Sein Frühlingskonzert widmet das Collegium Musicum Zug heuer drei einflussreichen tschechischen Komponisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Zug – Da ist an erster Stelle auf dem Programm Leoš Janáček (1854–1928), der heute noch vielen geläufig ist wegen seines Opernerfolgs mit dem «Schlauen Füchslein». Doch hat Janáček auch eine Reihe von Orchester-, Kammer- und Vokalwerken geschrieben, darunter das siebenteilige Idyll für Streichorchester, welches der Komponist selbst für so unbedeutend hielt, dass er es nie veröffentlicht hat. Dies erfolgte erst 23 Jahre nach seinem Tod. Die zarten Klangfarben und die fliessenden Melodien sind von Antonín Dvořák (1841–1904) beeinflusst, welchen Leoš Janáček hoch verehrte.

Slawische Harmonien

So sind die folgenden Werke an diesem Abend denn auch von Dvořák. Das liebliche Charakterstück «Waldesruh» von 1893 ist eine Widmung an den Cellisten Hanus Wihan, dem auch das Cellokonzert h-Moll, eines von Dvořáks bekanntesten Werken, gewidmet ist. Auf «Waldesruh» folgen das Rondo Op.94 und die Nummer 8 der 16 Slawischen Tänze.

Vom Schwiegervater inspiriert

Von den drei gespielten Komponisten an diesem Konzert ist wohl Josef Suk (1874–1935) der heute am wenigsten Bekannte. Er war mit der Tochter Dvořáks verheiratet und seinerzeit hauptsächlich als Violinvirtuose bekannt. So ist es denn auch nicht erstaunlich, dass sein kompositorisches Wirken von seinem Schwiegervater beeinflusst war, der ihn auch in Notation unterrichtete. Die gekonnt arrangierte Serenade Op. 6 schrieb Suk 1892 im Alter von gerade mal 18 Jahren.

Das Collegium Musicum spielt unter der Leitung von Konzertmeister und Cellist Rafael Rosenfeld. Seit 1995 ist dieser als Soloinstrumentalist beim Tonhalle Orchester Zürich engagiert und seit 2005 Professor für Cello an der Hochschule für Musik Basel. (fae)

Hinweis

Konzert des Collegium Musicum Zug am Sonntag, 26. Mai, um 17 Uhr in der Marienkirche Unterägeri. Eintritt frei (Kollekte).