Zum Jubiläum erinnert die Sinfonietta an ihren Ursprung

Musik

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Stimmstark geht die aktuelle Konzertsaison der Zuger Sinfonietta zu Ende. Doch auch das nächste Programm kann sich sehen lassen. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens liegt das Augenmerk auf Regionalem.

Zug – Mit ihrem vierten Abokonzert läutete die Zuger Sinfonietta ­gestern im Lorzensaal Cham das Ende ihres Saisonprogramms 2017/18 ein: Mit sieben Schubert-Liedern, gesungen von der international bekannten Luzerner Sopranistin Regula Mühlemann, sowie der Streicherserenade von Tschaikowsky und Variationen über ein Thema desselben von Anton Arensky war der klingende Konzertabend ganz und gar romantisch geprägt.

Noch bevor der letzte Takt der Saison verklungen ist – am 8. Juni findet ein weiteres Lunchkonzert statt –, hat das Zuger Orchester bereits sein Programm für die Saison 2018/19 präsentiert. Wie zu erwarten war, knüpft es an das bisherige Konzept an und hält Perlen mit bekannten Namen bereit. Ausserdem steht die Saison infolge des 20-Jahr-Jubiläums der Sinfonietta unter einem besonderen Leitmotiv, erklärte der Intendant Simon Müller an einer Pressekonferenz: «Wir möchten bei jedem Saisonkonzert einen Zuger Bezug herstellen. Unter dem Motto ‹Zugerinnen und Zuger feiern mit der Zuger Sinfonietta› soll der Gründungsgedanke, den Zuger Musikerinnen und Musiker eine Heimat zu geben, aufgenommen werden.»

Der Chefdirigent und künstlerische Leiter Daniel Huppert stellte schliesslich das detaillierte Jubiläumsprogramm vor. Am 29. September wird Esther Hoppe, das Aushängeschild der Zuger Geigenszene, das erste Abokonzert mit Werken von Ludwig van Beethoven und Jan Sibelius im Lorzensaal in Cham eröffnen. Am 5. Oktober tritt die Zuger Mezzosopranistin Anna Nero zusammen mit Mitgliedern der Zuger Sinfonietta am Herbst-Lunchkonzert am Mittag in der reformierten Kirche in Zug auf. Die fünf Musikerinnen nehmen dabei das Publikum mit auf eine Reise von Italien nach Amerika und wieder zurück. Am Abend lädt die Zuger Sinfonietta zum «Fyraabigkonzert» in der Bibliothek Rotkreuz ein.

Eine Weltpremiere im Frühjahr in Cham

Am 3. November steht in der Pfarrkirche Unterägeri das John- Rutter-Requiem an. Es ist eine Veranstaltung des Chors Audite Nova Zug, der von der Zuger Sinfonietta musikalisch unterstützt wird. Am 11. und 12. Dezember feiert die Zuger Sinfonietta mit dem Kinderchor der Musikschule Hünenberg im Theater Casino Zug Advent mit «Zipf, Zapf, Zepf und Zipfelwitz». Das von Ste­phanie Jakobi-Murer einstudierte Konzert steht unter der Leitung von Henk Gauke. Das zweite Abokonzert, The American Connection, findet am 16. Dezember im Lorzensaal statt. Unter der Leitung von Daniel Huppert werden Werke von Leos Janácek, Aaron Copland – mit dem in Zug geborenen Klarinettisten Reto Bieri – sowie Antonin Dvořák aufgeführt.

Das dritte Abokonzert vom 23. Februar 2019 im Lorzensaal läuft unter dem Titel «Rendez-vous à Paris». Eine Auftragskomposition von Cyrill Schürch wird dannzumal Weltpremiere feiern. Auf dem Programm stehen zudem Werke von Frédéric Chopin und Georges Bizet.

Am 24. März tritt die Zuger Sinfonietta unter der Leitung von Mario Venzago und dem Klavierduo Soós-Haag im Theater Casino auf. Zu hören sein werden Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Bohuslav Martinu und Joseph Haydn. Das Frühlings-Lunchkonzert findet am 5. April in der reformierten Kirche Zug statt. Mit dem vierten Abokonzert im Lorzensaal unter dem Titel «Tetzlaff und die Planeten» am 12. Mai und dem ­Sommer-Lunchkonzert am 7. Juni wird das Jubiläumsprogramm der Zuger Sinfonietta ausklingen.

500000 Franken Kosten pro Jahr

Der Intendant Simon Müller sagte sichtlich erfreut: «Die Stammbesetzung der Zuger Sinfonietta besteht aus weit über 50 Prozent aus Zuger Berufsmusikern. Sie alle – und eine Menge freiwillige Helfer – engagieren sich mit viel Herzblut.» Mit Kosten von gemäss Müller rund einer halben Million Franken pro Jahr gelinge es der Sinfonietta, zwischen den Kulturhochburgen Zürich und ­Luzern einen eigenen Weg einzuschlagen und zu bestehen. (Martin Mühlebach)