Ein stilistisch farbenreiches Orgel-Kaleidoskop

Musik

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Orgelklänge satt aus allen Epochen: Am 29. April starten die internationalen Zuger Orgeltage 2018. Zum 36. Mal sitzen Virtuosen aus nah und fern an den Instrumenten in Zuger Kirchen.

Rotkreuz – Orgelmusik gilt als besonders wertvolles immaterielles Kulturgut mit einer reichen Geschichte. Im Kanton Zug wird die Orgelmusik im Rahmen mehrerer traditioneller Veranstaltungsreihen rege gepflegt, nicht zuletzt aus dem Grund, weil sich hier mehrere qualitativ hochwertige Instrumente finden, welche die Interpretation einer breiten stilistischen Spanne von Orgelmusik zulassen.

Zum jährlichen Fixpunkt für Liebhaber von Orgelmusik auf hohem Niveau zählen die Internationalen Zuger Orgeltage, seit über dreieinhalb Dekaden organisiert und durchgeführt von Organist Olivier Eisenmann aus Weggis. An sieben Konzerten in sechs verschiedenen Kirchen im April, Mai und Juni spielen erfahrene Berufsorganisten aus dem In- und Ausland sakrale und profane Musikliteratur aus unterschiedlichen Sparten und Epochen (siehe Programm im Kasten). Die Gastmusiker kommen dieses Jahr aus Deutschland, Polne, Italien, Finnland, Schweden und Ungarn. Ausser dem Organisator Olivier Eisenmann, der selbst ein Konzert bestreiten wird, sind sämtliche Organistinnen und Organisten zum ersten Mal an den Internationalen Zuger Orgeltagen vertreten.

Eigene Werke und Erstaufführungen

Bis auf das erste Konzert in Rotkreuz am 29. April sind sämtliche Darbietungen diesmal Orgel solo. Das Programm hält wie immer einige Besonderheiten bereit. So werden Michał Markuszewski und Bengt Wittje unter anderem eigene Improvisationen zum Besten geben, Balázs Méhes spielt ein selten aufgeführtes Barock-Werk in der Art von Programmmusik, und mit Olivier Eisenmann kommt es mit der Symphonischen Festmusik von Joseph Messner zu einer Schweizer Erstaufführung. Ebenfalls zum ersten Mal im Lande erklingt die Komposition «Sieben» von Elmar Lehnen und Hansjörg Fink. In Rotkreuz spielen der Organist und der Posaunist gleich persönlich.

Des weiteren stehen zahlreiche kleinere und grössere bekannte und unbekannte Preziosen aus praktisch allen Epochen der Musikgeschichte auf dem Programm. Die 36. Internationalen Zuger Orgeltage knüpfen somit am erfolgreichen bisherigen Konzept an. (fae)


 

Programm der 36. Internationalen Zuger Orgeltage

- So, 29. April, 19.30 Uhr, Pfarrkirche Rotkreuz: Elmar Lehnen (Orgel, Deutschland) und Hansjörg Fink (Posaune, Deutschland) mit «Sieben», eine CH-Erstaufführung

- So, 6. Mai, 19.30 Uhr, Pfarrkirche St. Martin, Baar: Michał Markuszewski (Orgel, Polen); Schwerpunkt polnische Orgelliteratur

- So, 13. Mai, 16 Uhr, Klosterkirche Frauenthal, Hagendorn: Giulia Biagetti (Orgel, Italien); deutsche italienische und franko-amerikanische Orgelliteratur

- So, 3. Juni, 11 Uhr, ref. Kirche, Zug: Esa Toivola (Orgel, Finnland); skandinav. und franz. Orgelliteratur

- So, 10. Juni, 19.30 Uhr, Pfarrkirche Rotkreuz: Olivier Eisenmann (Orgel, Schweiz); div. europ. Orgelliteratur aus drei Jahrhunderten

- Mi, 20. Juni, 20 Uhr, Pfarrkirche St. Jakob. Cham: Bengt Wittje (Orgel, Schweden); div. europäische Orgelliteratur und Eigenkompositionen (red)

- So, 24. Juni, 19 Uhr, Kirche Bruder Klaus, Oberwil: Balázs Méhes (Orgel, Ungarn); deutsche und ungarische Orgelliteratur 

Hinweis
Der Eintritt zu sämtlichen Konzerten ist frei (Kollekte).