Der Chomer Bär tanzt wieder

Brauchtum & Geschichte

,

Am Freitagabend begann mit der Vernissage der Umzugsplakette offiziell die Chomer Fasi 2019. Die neue Fasnachtsplakette wurde in einem besonderen Prozedere auserkoren.

Cham – Auf dem metallenen Hintergrund der runden Plakette tanzt der rote Wappenbär der Stadt, umgeben von einem Konfettiregen. Das Motto der diesjährigen Chomer Fasi liegt ihm in knallgelber Schrift zu Füssen: «Chom bewegt». Gegen 60 Fasnächtler haben sich in der Eingangshalle des Gemeindehauses im Mandelhof versammelt, um mit der Enthüllung der Plakette die Fasnacht 2019 zu starten. Der junge Präsident des Umzug-OKs Wägwiiser, Marco Gattiker, erzählt: «Dieses Jahr wollten wir etwas dagegen unternehmen, dass zwar Kindergärtler und Schüler der 1. und 2. Klasse beim Umzug mitmachen, dass wir aber Teenies mit der alten Tradition der Fasnacht nicht mehr erreichen. So haben wir für die Chamer Sekundar- und Realschulklassen einen Wettbewerb für die Gestaltung der Plakette ausgeschrieben.» Federführend war dabei Karin Werder, genannt «Büsi», ebenfalls OK-Mitglied und Sekundarlehrerin. Sie versuchte Klassen und ihre Lehrpersonen für die Idee zu begeistert. Fünf Sujets wurden eingereicht, und das OK wählte im Ausschlussverfahren den farbig-fröhlichen Konfettibären der Klasse SR2cd des Schulhauses Röhrliberg 2. Das Preisgeld von 300 Franken soll einen Beitrag an die Klassenkasse der 14- bis 15-Jährigen sein.

Fasnachtsgeschichten und ein Apéro

Beim anschliessenden Apéro tummeln sich bereits einige Chamer Fasnachtsverrückte. Zwei Masken fallen besonders auf: Warum «Hans der Bär», gross und in knallrotem Zottelmantel, so heisst, wird rasch klar – sein Darsteller ist seit 20 Jahren Hans Schliszio. Die zweite Maske, mit Riesenkopf und grossen Kulleraugen, wandert herum, hört überall zu, wiegt den Kopf, aber spricht kein einziges Wort: «Hans Griitehirse» gehört ebenfalls seit jeher zur Chomer Fasi und erinnert an die Tradition des Hirsewettkochens. Alt-OK-Präsident Jean-Luc Mösch berichtet engagiert davon. Er erzählt von den zahllosen Chamer Fasnachtsgruppen – Guggen, Wagenbauer, Beizenwägeli –, aber auch von vielen organisatorischen Herausforderungen wie beispielsweise der Sicherheit.

Gabi Meier und Moni Schnellmann, zwei ältere, groovig geschminkte Damen ganz in Schwarz, mit Hörner-Perücken und Seiden-Tüll-Kostümen, vertreten die Gruppe Sonderbar, welche seit 19 Jahren ausschliesslich aus Frauen besteht. Sie haben «Hells Bells» der Band AC/DC zum Motto auserkoren und betreiben während der Fasnacht im «Raben» eine Bar. «Wir möchten damit älteren Fasnächtlern eine spezielle Ecke mit cooler Musik bieten», sagt Meier. Wie alle Anwesenden freut sie sich auf den anschliessenden ersten Ball der Gugge «Holdriofäger» hinter dem Mandelhof. Die Chomer Fasi ist gut gestartet. (Dorotea Bitterli)